Welttour - Europa, Asien, Nord- und Südamerika - Einträge für: Vietnam
34° | sonnig | km 274
Drin? Das war ja einfach!
am 2016-10-30 in Vietnam
Wir haben unzählige Geschichten gehört und gelesen, dass es mit großen ausländischen Motorrädern nicht möglich ist, nach Vietnam einzureisen. Angeblich gibt es einen offiziellen Weg über die Beantragung einer Sondererlaubnis, die einem dann als Teil einer Gruppe berechtigt das Land zu besuchen. Das war uns allerdings viel zu teuer und so fragten wir einige Tage zuvor als erstes in der vietnamesischen Botschaft in Sihanoukville nach, was wir für eine Einreise mit unseren Motorrädern benötigen würden. Der freundliche Beamte meinte, dass alles kein Problem sei und wir einfach über die Grenze fahren können, viele Touristen machen das.
Als wir an der Grenze ankamen, dauerte es nicht lange, bis uns der erste Grenzbeamte sagte, dass an dieser Stelle ausschließlich Kambodschaner und Vietnamesen passieren können, die internationale Grenze war ein Stück südlicher.
130 Kilometer später erreichten wir die richtige Stelle. Auf der kambodschanischen Seite versuchten wir zu erklären, wie wichtig es für uns ist, unser Carnet de Passage zu stempeln. Die Kollegen vor Ort hatten allerdings keine Ahnung was ein Carnet eigentlich ist. So füllten wir es lieber selbst ordnungsgemäß aus und zeigten dem Grenzer, wo er den Stempel und seine Unterschrift setzen musste. Die erste Hürde war genommen, die zweite hieß Einreise nach Vietnam. Nach kurzer Verwirrung um die Pässe, begleitete uns der kambodschanische Beamte und stellte sicher, dass wir nach Vietnam durften. Alles was den Vietnamesen zu entlocken war, war ein kaum erkennbares Achselzucken, was als "Lass sie rein, warum nicht? Mir eigentlich auch egal" zu deuten war. So wurden unsere Pässe gestempelt und wir als Personen waren drin. Nachdem aktuell kein Zollbeamter vor Ort war und es scheinbar auch für die nächste Zeit so bleiben sollte, zeigte uns der Beamte welchen Weg wir aus dem Grenzbereich nehmen sollten und wir waren drin! Nachdem wir uns die ersten Kilometer von der Grenze entfernt hatten, konnten wir es auch tatsächlich glauben.
Leider hatte Fabi sich von seiner Mageninfektion, die er sich vor einigen Tagen geholt hatte, noch nicht ganz erholt und wir beschlossen daher nur 25 Kilometer später in Chau Doc ein Hotel zu nehmen und es ruhig angehen zu lassen. Es gab zwei weitere Faktoren, die ein Vorankommen nicht einfacher machten. Erstens hatten die Federbeine der BMW, welche seit der Mongolei undicht waren, jegliches Öl verloren und so glich das Fahrverhalten mehr einem Schaukelpferd. Zum Zweiten war die Verkehrsdichte ein ganz neues Erlebnis. Überall wuselten Roller um einen herum, Autos sah man deutlich seltener und es gab eigentlich keinen Kilometer in dem man mal einfach dahin fahren konnte.
Am nächsten Tag schlängelten wir uns durch den ziemlich verrückten Verkehr nach Can Tho, wo es Fabi dann endgültig zerlegte und wir beschlossen für ein paar Tage dort zu bleiben.
Als wir an der Grenze ankamen, dauerte es nicht lange, bis uns der erste Grenzbeamte sagte, dass an dieser Stelle ausschließlich Kambodschaner und Vietnamesen passieren können, die internationale Grenze war ein Stück südlicher.
130 Kilometer später erreichten wir die richtige Stelle. Auf der kambodschanischen Seite versuchten wir zu erklären, wie wichtig es für uns ist, unser Carnet de Passage zu stempeln. Die Kollegen vor Ort hatten allerdings keine Ahnung was ein Carnet eigentlich ist. So füllten wir es lieber selbst ordnungsgemäß aus und zeigten dem Grenzer, wo er den Stempel und seine Unterschrift setzen musste. Die erste Hürde war genommen, die zweite hieß Einreise nach Vietnam. Nach kurzer Verwirrung um die Pässe, begleitete uns der kambodschanische Beamte und stellte sicher, dass wir nach Vietnam durften. Alles was den Vietnamesen zu entlocken war, war ein kaum erkennbares Achselzucken, was als "Lass sie rein, warum nicht? Mir eigentlich auch egal" zu deuten war. So wurden unsere Pässe gestempelt und wir als Personen waren drin. Nachdem aktuell kein Zollbeamter vor Ort war und es scheinbar auch für die nächste Zeit so bleiben sollte, zeigte uns der Beamte welchen Weg wir aus dem Grenzbereich nehmen sollten und wir waren drin! Nachdem wir uns die ersten Kilometer von der Grenze entfernt hatten, konnten wir es auch tatsächlich glauben.
Leider hatte Fabi sich von seiner Mageninfektion, die er sich vor einigen Tagen geholt hatte, noch nicht ganz erholt und wir beschlossen daher nur 25 Kilometer später in Chau Doc ein Hotel zu nehmen und es ruhig angehen zu lassen. Es gab zwei weitere Faktoren, die ein Vorankommen nicht einfacher machten. Erstens hatten die Federbeine der BMW, welche seit der Mongolei undicht waren, jegliches Öl verloren und so glich das Fahrverhalten mehr einem Schaukelpferd. Zum Zweiten war die Verkehrsdichte ein ganz neues Erlebnis. Überall wuselten Roller um einen herum, Autos sah man deutlich seltener und es gab eigentlich keinen Kilometer in dem man mal einfach dahin fahren konnte.
Am nächsten Tag schlängelten wir uns durch den ziemlich verrückten Verkehr nach Can Tho, wo es Fabi dann endgültig zerlegte und wir beschlossen für ein paar Tage dort zu bleiben.
33° | sonnig | km 283
Ausgeklügeltes Tunnelsystem
am 2016-11-01 in Vietnam
Während die Mageninfektion Fabi komplett niederstreckte und er das Bett nicht verlassen konnte, gingen Basti und Denis auf eine kleine Bootstour um den schwimmenden Markt (floating market) von Cai Rang zu besuchen. Es war beeindruckend zu sehen, wie die Boote bis obenhin mit Ananas, Melonen oder sämtlichen anderen Früchten und Lebensmitteln beladen waren und die Markthändler ihre kleineren Boote geschickt um die großen manövrierten. Meist ragte ein Langer Stock in dem Himmel, an dessen Ende das Produkt gebunden war, welches verkauft wurde. Angetrieben wurden die Boote von alten, ausrangierten Automotoren, an denen eine lange Kardanwelle montiert war und am Ende eine Schiffsschraube antrieb.
Außerdem besuchten wir noch eine kleine Fabrik, in der die traditionellen Glasnudeln hergestellt wurden. Wir hatten unglaubliches Glück, da lediglich Basti und Denis die Tour gebucht hatten und somit den unglaublich lustigen Guide für sich alleine hatten. So erzählte er uns viele Geschichten rund um den Markt, die Fabrik, welche Frucht man besser nicht essen sollte und vieles mehr.
Nach ein paar Tagen auskurieren, war Fabi wieder einsatzbereit. So ging die Reise für uns weiter nach Ho-Chi-Minh-Stadt (Saigon). Der Verkehr war erwartungsgemäß chaotisch, auch wenn es eine extra Spur für motorisierte Zweiräder gab, und im Zentrum ist jeder gegen jeden angesagt. Würde man wie bei uns in Deutschland beim Abbiegen warten bis Platz ist, wir würden heute noch an einer Kreuzung stehen. Die einzige Möglichkeit ist in Kamikaze Manier sich in den Verkehr zu stürzen. Auch wenn noch so viele Roller auf einen zukommen, einfach weiter fahren, die anderen bremsen schon bzw. weichen aus.
Wir verbrachten lediglich eine Nacht in der Stadt und fuhren am nächsten Tag Richtung Norden um die bekannten Cu Chi Tunnel zu besuchen. Bevor wir das in Angriff nahmen, entschieden wir unsere dürftigen Geschichtskenntnisse über den Vietnam Krieg zu verbessern und besuchten das Kriegsopfermuseum der Stadt, was wir jedem nur empfehlen können.
Als wir die ersten Meter durch den tropischen Wald marschierten, war es für uns kaum vorstellbar, wie man unter diesen Bedingungen Krieg gegeneinander führen konnte. Die Hitze bei gefühlter 99 prozentiger Luftfeuchtigkeit war in T-Shirt und kurzer Hose selbst ohne ständiger Todesangst kaum auszuhalten. Als uns der Tour Guide den ersten Tunneleingang der ehemaligen Vietcong zeigte, war Bastis erster Kommentar: "Da würde ich nicht mal rein passen!" Der Guide schaute ihn an, musterte ihn ohne eine Mine zu verziehen und sagte: "Du gehst als erstes..." So zwängte sich Basti, gefolgt von Denis und Fabi in das winzige Loch im Boden um danach einen ersten Eindruck vom Tunnelsystem zu bekommen. Die Gänge waren ca. 80 cm hoch und 60 cm breit. Damals wurde über lange Bambusstöcke Luft in die Tunnel befördert, heute werden dicke Regenrinnen Rohre mit angeschlossenem Ventilationssystem benutzt, um es für Touristen angenehmer zu machen. Insgesamt waren wir nach 50 Metern, die wir nicht mal am Stück zurück legten, komplett nass geschwitzt und unsere Oberschenkel brannten vom in der Hocke Enten watschel Gang. Über unsere körperliche Fitness brauchen wir uns an dieser Stelle nicht unterhalten. Für uns war es unglaublich beeindruckend, wie die Vietnamesen nur mit der Hand ein Tunnelsystem von über 250 Kilometer Länge bauen konnten und im Anschluss unter härtesten Bedingungen in diesem lebten um einem vermeidlich stärkeren Gegner über Jahre hinweg zu trotzen.
Überwältigt von den vielen neuen Eindrücken machten wir uns zurück auf den Weg ins Hotel. Dort angekommen packten wir schon mal ein paar Sachen zusammen, denn für den nächsten Tag war als Ziel das Meer anvisiert.
Außerdem besuchten wir noch eine kleine Fabrik, in der die traditionellen Glasnudeln hergestellt wurden. Wir hatten unglaubliches Glück, da lediglich Basti und Denis die Tour gebucht hatten und somit den unglaublich lustigen Guide für sich alleine hatten. So erzählte er uns viele Geschichten rund um den Markt, die Fabrik, welche Frucht man besser nicht essen sollte und vieles mehr.
Nach ein paar Tagen auskurieren, war Fabi wieder einsatzbereit. So ging die Reise für uns weiter nach Ho-Chi-Minh-Stadt (Saigon). Der Verkehr war erwartungsgemäß chaotisch, auch wenn es eine extra Spur für motorisierte Zweiräder gab, und im Zentrum ist jeder gegen jeden angesagt. Würde man wie bei uns in Deutschland beim Abbiegen warten bis Platz ist, wir würden heute noch an einer Kreuzung stehen. Die einzige Möglichkeit ist in Kamikaze Manier sich in den Verkehr zu stürzen. Auch wenn noch so viele Roller auf einen zukommen, einfach weiter fahren, die anderen bremsen schon bzw. weichen aus.
Wir verbrachten lediglich eine Nacht in der Stadt und fuhren am nächsten Tag Richtung Norden um die bekannten Cu Chi Tunnel zu besuchen. Bevor wir das in Angriff nahmen, entschieden wir unsere dürftigen Geschichtskenntnisse über den Vietnam Krieg zu verbessern und besuchten das Kriegsopfermuseum der Stadt, was wir jedem nur empfehlen können.
Als wir die ersten Meter durch den tropischen Wald marschierten, war es für uns kaum vorstellbar, wie man unter diesen Bedingungen Krieg gegeneinander führen konnte. Die Hitze bei gefühlter 99 prozentiger Luftfeuchtigkeit war in T-Shirt und kurzer Hose selbst ohne ständiger Todesangst kaum auszuhalten. Als uns der Tour Guide den ersten Tunneleingang der ehemaligen Vietcong zeigte, war Bastis erster Kommentar: "Da würde ich nicht mal rein passen!" Der Guide schaute ihn an, musterte ihn ohne eine Mine zu verziehen und sagte: "Du gehst als erstes..." So zwängte sich Basti, gefolgt von Denis und Fabi in das winzige Loch im Boden um danach einen ersten Eindruck vom Tunnelsystem zu bekommen. Die Gänge waren ca. 80 cm hoch und 60 cm breit. Damals wurde über lange Bambusstöcke Luft in die Tunnel befördert, heute werden dicke Regenrinnen Rohre mit angeschlossenem Ventilationssystem benutzt, um es für Touristen angenehmer zu machen. Insgesamt waren wir nach 50 Metern, die wir nicht mal am Stück zurück legten, komplett nass geschwitzt und unsere Oberschenkel brannten vom in der Hocke Enten watschel Gang. Über unsere körperliche Fitness brauchen wir uns an dieser Stelle nicht unterhalten. Für uns war es unglaublich beeindruckend, wie die Vietnamesen nur mit der Hand ein Tunnelsystem von über 250 Kilometer Länge bauen konnten und im Anschluss unter härtesten Bedingungen in diesem lebten um einem vermeidlich stärkeren Gegner über Jahre hinweg zu trotzen.
Überwältigt von den vielen neuen Eindrücken machten wir uns zurück auf den Weg ins Hotel. Dort angekommen packten wir schon mal ein paar Sachen zusammen, denn für den nächsten Tag war als Ziel das Meer anvisiert.
35° | sonnig | km 843
Düne, Kites & R nineTs
am 2016-11-07 in Vietnam
Die Strecke ans Meer war mit 250 Kilometer nicht allzu lang, dafür aber ziemlich anstrengend. Man durfte seine Augen eigentlich kaum von der Straße abwenden, denn ständig musste man irgendjemand, oder irgendetwas ausweichen. So fuhren wir im Slalom nach Phan Thiet und waren begeistert, als wir die letzten Meter entlang einer gut ausgebauten Küstenstraße fuhren und in die kleine Stadt einbogen.
Der Strandabschnitt war etwas ernüchternd, da die Hotels bis auf den letzten Meter ans Meer gebaut wurden. Bei Flut war praktisch kein Strand mehr übrig. Wir haben auch mal einen Eindruck bekommen, wie viel Müll im Meer schwimmt, denn bei den ersten Schritten ins Wasser musste man sich seinen Weg durch alle Arten von Plastikabfällen bahnen. Zum Glück traf das aber nur auf einen Tag zu. So machten wir uns ein paar schöne Tage und besuchten die roten Sanddünen. Nach kurzer Inspektion der Festigkeit der Dünen, wurde schnell Luft aus den Reifen gelassen und Denis versuchte sein Glück ein zweites mal. In der Wüste Gobi hat es leider nicht geklappt, aber jetzt konnte er sich austoben! Auch wenn es nur ein kleines Dünenfeld war, so hatte er doch unglaublich viel Spaß. Fabi ließ es sich nicht nehmen auch einen Versuch zu starten und trotz Straßenreifen auf dem Hinterrad funktionierte es erstaunlich gut. Überglücklich traten wir bei einbrechender Dunkelheit den Rückweg zum Hotel an.
Den Tag darauf liefen wir zu einer Kite Station, da Basti unbedingt eine Runde Kiten wollte. Leider reichte der Wind nicht um aus dem Wasser zu kommen, so musste er, nachdem er eine Zeit lang Treibholz gespielt hat, abbrechen und einsehen, dass es diesen Tag wohl nichts mehr werden würde. Die leichte Prise war allerdings ausreichend, dass Fabi und Denis einen kleinen Schnupperkurs am Strand machen konnten. Ein ziemlich unbekanntes und neues Gefühl, wenn auf einmal ein ziemlich großer "Drache" am Körper zieht. Hoffentlich findet sich irgendwann nochmal Zeit für einen Anfängerkurs...
Ein großes Dankeschön auf jeden Fall an die super freundlichen Leute der Vietnam Kiteboarding School für den kostenlosen Schnupperkurs und das Leihmaterial!
Unser Visum für Vietnam neigte sich dem Ende zu und so brachen wir auf, um rechtzeitig die kambodschanische Grenze zu erreichen. Für den Rückweg entschieden wir uns ein Stück an der Küste entlang zu fahren und soweit südlich unter Saigon durch zufahren wie möglich, um den Stadtverkehr zu vermeiden. Es dauerte allerdings nicht lange, bis wir auf eine Gruppe mit neun BMW R nineTs, einer S1000RR und einer R1200 GS gestoßen sind. Sie fragten uns, ob wir uns anschließen und ein Stück mit ihnen fahren wollten. Das ließen wir uns natürlich nicht entgehen! Kurz bevor wir die Küste verließen, gab es noch ein leckeres vietnamesisches Essen und wir wurden gefragt, ob wir uns an diesem Abend nicht auf ein paar Bier zusammen setzen wollten. Da wir nicht unhöflich sein wollten und man Gastfreundschaft immer schätzen sollte, sagten wir natürlich zu. So fanden wir uns wenig später erneut mitten im Chaos von Saigon.
Allerdings war es das allemal wert, wir hatten einen unglaublich lustigen Abend und feierten bis spät in die Nacht hinein. Für uns war es eine tolle Erfahrung und eine Art kleines Abschiedsgeschenk bevor wir Vietnam verließen.
Zwei Tage später befanden wir uns an der Grenze, leicht angespannt, da uns jemand gesagt hat, dass die Motorräder konfisziert werden können, falls sie nicht ordnungsgemäß eingeführt wurden. Wir waren uns zwar keiner Schuld bewusst, wussten allerdings, dass wir eher mit einem zugedrücktem Auge eingereist sind. Wir gingen zur ersten Station und ließen unsere Pässe ausstempeln, warteten aufeinander und gingen geschlossen zu den Mopeds um sie anzuschmeißen und auszureisen. Denis ist bereits 10 Meter gefahren, Fabi und Basti wollten gerade losfahren, als ein Grenzbeamter vom Zoll uns ein "Hey! Wait!" hinterher rief. Der Puls stieg an, der Zöllner lief in sein kleines Kabuff, besprach sich kurz mit seinem Kollegen, kam zurück und winkte uns weiter. Was für eine Erleichterung, wir waren draußen! Ohne Probleme!
Der Strandabschnitt war etwas ernüchternd, da die Hotels bis auf den letzten Meter ans Meer gebaut wurden. Bei Flut war praktisch kein Strand mehr übrig. Wir haben auch mal einen Eindruck bekommen, wie viel Müll im Meer schwimmt, denn bei den ersten Schritten ins Wasser musste man sich seinen Weg durch alle Arten von Plastikabfällen bahnen. Zum Glück traf das aber nur auf einen Tag zu. So machten wir uns ein paar schöne Tage und besuchten die roten Sanddünen. Nach kurzer Inspektion der Festigkeit der Dünen, wurde schnell Luft aus den Reifen gelassen und Denis versuchte sein Glück ein zweites mal. In der Wüste Gobi hat es leider nicht geklappt, aber jetzt konnte er sich austoben! Auch wenn es nur ein kleines Dünenfeld war, so hatte er doch unglaublich viel Spaß. Fabi ließ es sich nicht nehmen auch einen Versuch zu starten und trotz Straßenreifen auf dem Hinterrad funktionierte es erstaunlich gut. Überglücklich traten wir bei einbrechender Dunkelheit den Rückweg zum Hotel an.
Den Tag darauf liefen wir zu einer Kite Station, da Basti unbedingt eine Runde Kiten wollte. Leider reichte der Wind nicht um aus dem Wasser zu kommen, so musste er, nachdem er eine Zeit lang Treibholz gespielt hat, abbrechen und einsehen, dass es diesen Tag wohl nichts mehr werden würde. Die leichte Prise war allerdings ausreichend, dass Fabi und Denis einen kleinen Schnupperkurs am Strand machen konnten. Ein ziemlich unbekanntes und neues Gefühl, wenn auf einmal ein ziemlich großer "Drache" am Körper zieht. Hoffentlich findet sich irgendwann nochmal Zeit für einen Anfängerkurs...
Ein großes Dankeschön auf jeden Fall an die super freundlichen Leute der Vietnam Kiteboarding School für den kostenlosen Schnupperkurs und das Leihmaterial!
Unser Visum für Vietnam neigte sich dem Ende zu und so brachen wir auf, um rechtzeitig die kambodschanische Grenze zu erreichen. Für den Rückweg entschieden wir uns ein Stück an der Küste entlang zu fahren und soweit südlich unter Saigon durch zufahren wie möglich, um den Stadtverkehr zu vermeiden. Es dauerte allerdings nicht lange, bis wir auf eine Gruppe mit neun BMW R nineTs, einer S1000RR und einer R1200 GS gestoßen sind. Sie fragten uns, ob wir uns anschließen und ein Stück mit ihnen fahren wollten. Das ließen wir uns natürlich nicht entgehen! Kurz bevor wir die Küste verließen, gab es noch ein leckeres vietnamesisches Essen und wir wurden gefragt, ob wir uns an diesem Abend nicht auf ein paar Bier zusammen setzen wollten. Da wir nicht unhöflich sein wollten und man Gastfreundschaft immer schätzen sollte, sagten wir natürlich zu. So fanden wir uns wenig später erneut mitten im Chaos von Saigon.
Allerdings war es das allemal wert, wir hatten einen unglaublich lustigen Abend und feierten bis spät in die Nacht hinein. Für uns war es eine tolle Erfahrung und eine Art kleines Abschiedsgeschenk bevor wir Vietnam verließen.
Zwei Tage später befanden wir uns an der Grenze, leicht angespannt, da uns jemand gesagt hat, dass die Motorräder konfisziert werden können, falls sie nicht ordnungsgemäß eingeführt wurden. Wir waren uns zwar keiner Schuld bewusst, wussten allerdings, dass wir eher mit einem zugedrücktem Auge eingereist sind. Wir gingen zur ersten Station und ließen unsere Pässe ausstempeln, warteten aufeinander und gingen geschlossen zu den Mopeds um sie anzuschmeißen und auszureisen. Denis ist bereits 10 Meter gefahren, Fabi und Basti wollten gerade losfahren, als ein Grenzbeamter vom Zoll uns ein "Hey! Wait!" hinterher rief. Der Puls stieg an, der Zöllner lief in sein kleines Kabuff, besprach sich kurz mit seinem Kollegen, kam zurück und winkte uns weiter. Was für eine Erleichterung, wir waren draußen! Ohne Probleme!