Welttour - Europa, Asien, Nord- und Südamerika - Einträge für: Laos

InReach Route
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31° | sonnig / regnerisch | km 53

Entspannung im Dschungel?!

am 2016-09-25 in Laos
Nachdem die letzten 30 Tage durch China ziemlich anstrengend und durchgetaktet waren, stand für uns fest, dass wir in Laos das erste Touristendorf anfahren werden und dort erst mal ein paar Tage entspannen.
So fuhren am Tag der Einreise lediglich knapp über 50 Kilometer nach Luang Namtha. Der kurze Weg dorthin war allerdings schon sehr beeindruckend. Die Landschaft war unglaublich grün, die Berge überwuchert mit Bäumen und unterschiedlichsten Pflanzen So bekamen wir einen ersten Eindruck, wie schön Laos ist und was uns die nächsten Tage erwarten wird.

Angekommen in Luang Namtha parkten wir die Mopes in einem kleinen Innenhof von einem Hotel. Geplant waren erst mal drei bis fünf Nächte zu bleiben und dann entspannt weiter zu fahren. Die Tage vergingen und wir bewegten uns lediglich von unserem Zimmer zehn Meter weiter um ins Restaurant - immer noch im Innenhof - gegenüber zu kommen und zurück. Der Aktionsradius beschränkte sich insgesamt auf geschätzte 30 Meter und es war traumhaft! Eines Tages tauchten allerdings zwei Italiener auf, Luca und Luca, und fragten uns ob wir Lust hätten am Abend mit ein paar Laoten eine Runde Fußball zu spielen. Unser Spielkönnen liegt zwar ungefähr auf E-Liga Niveau, aber das hinderte uns nicht sofort zuzusagen. So ein bisschen Hinterhof Kicken geht schon.
Wir waren bereit und warteten vor unserem Zimmer auf Luca und Luca. Wir staunten nicht schlecht, als sie auf einmal mit Stutzen und Fußballschuhen auftauchten. Etwas verwirrt fragten wir sie, ob sie immer Fußballschuhe mit auf die Reise nehmen. Die Antwort ließ uns noch mehr staunen! Sie hätten sie gerade eben extra für heute Abend gekauft. Sie erklärten uns weiter, dass wir ein paar Meter mit einem Tuk Tuk fahren müssen, um zum Kunstrasenplatz mit Flutlicht zu gelangen. Dort warten dann die laotischen Hobby Kicker auf uns, die sich drei bis vier mal die Woche trafen um zu trainieren. Alles klar...

Als wir dort ankamen, waren wir etwas erleichtert, dass es "nur" ein Kleinfeld war. Das Spiel vor uns wurde abgepfiffen und wir durften aufs Feld. Der Schiri stellte auf einer Anzeigetafel das Ergebnis auf 0 zu 0 zurück und setzte die Zeit für die erste Halbzeit: 30 Minuten. So hieß es Europa gegen Laos. Der Anfang sah gut aus für uns, wenn wir einen Schritt machten, mussten unsere Gegner drei laufen. Auch links oder rechts vorbei war schwer, da immer irgendwo ein langer Haxen dazwischen war. Doch dann holte uns langsam die Kondition ein. Denis war sich gegen Ende der zweiten Halbzeit nicht mehr sicher, ob die Beine nicht einfach wegklappen werden. Auch wenn Basti und Fabi ein wenig besser aussahen, hing doch bei allen die Zunge am Boden. Die Zweite Halbzeit lief besser, doch die Kondition, sofern überhaupt vorhanden, war erbärmlich. Dennoch schafften wir es, vor allem dank den spiel- und laufstarken Lucas am Ende das Spiel 14 zu 13 für uns zu entscheiden. Wir hatten unglaublich viel Spaß und hieften uns gerade noch ins Tuk Tuk zurück zum Hotel, bevor die Beine komplett versagten.

Luca und Luca sind sportlich etwas überambitioniert und so haben sie uns vor dem Fußballspiel auch noch für eine Kanufahrt am nächsten Tag überzeugt. Aber das passt perfekt, nachdem an diesem Abend hauptsächlich die Beine belastet wurden, können am nächsten Tag die Arme dran glauben. Aber ernsthaft, wir freuten uns schon wahnsinnig auf die Kanufahrt.

Der vorprogrammierte Muskelkater vom Fußballspiel am vorhergehenden Tag lies keine Wünsche offen. Dennoch freuten wir uns unglaublich auf die Kanufahrt entlang des Nam Tha Flusses. Früh am morgen brachte uns ein Tuk Tuk ein paar Kilometer stromaufwärts und setzte uns nach einer knappen Stunde Fahrt ab.
So starteten die beiden Lucas, Gail, der noch ein paar Tage nach China mit uns verbringen wollte, und wir drei unsere Expedition. Schon nach wenigen Metern kamen wir aus dem Staunen kaum heraus. Der Fluss hatte eine entspannte Strömung, doch die Kulisse die sich uns bot war kaum zu begreifen. Wir trieben mitten durch einen Dschungel. Alles dicht bewachsen, Lianen hingen von Bäumen, Farne, Pflanzen deren Blätter so groß waren wie ein Regenschirm und einzigartige Bergformationen. So paddelten wir gemütlich vor uns hin, bis auf ein paar harmlose Stromschnellen war es ein ruhiger Fluss. Es war allerdings ein großer Spaß Luca und Luca beim Kampf mit dem Kanu zuzuschauen. Immer wieder drehten sie sich im Kreis und streiften dabei Äste und Pflanzen die ins Wasser ragten. Diese wurden im Normalfall von Spinnen bewohnt, die dem italienischen Kanu dann einen Besuch abstatteten, was zu Panik auf dem Boot führte und sie immer mal wieder dem Kentern nahe waren.

So auch bei einer Stromschnelle die eine relativ scharfe rechts links Kurve hatte. Gail und Denis konnten beobachten, wie das Kanu der Lucas vorwärts einfuhr und bei der Linkskurve rückwärts wieder heraus kam. Das Gelächter war groß und so stürzten sich Gail und Denis kurz danach in die Flusswindung. Die Rechtskurve klappte traumhaft, in der Linkskurve wurden sie allerdings etwas weit hinausgetragen und das Kanu traf mittig einen Baum. Leider war der Fluss an dieser Stelle ziemlich reißend und das Kanu wickelte sich halb um den Baum und wurde unter Wasser gedrückt. Gail ging über Bord und hatte schwer mit der Strömung zu kämpfen, da ihn das Wasser gegen das Kanu und den Baum presste. Direkt dahinter eierten Basti und Fabi daher, an Steuern war nicht mehr zu denken und so quetschten sie für einen kurzen Moment Gail zwischen den Kanus ein und kenterten. Denis saß immer noch auf dem kleinen Teil des Kanus, der noch aus dem Wasser ragte und wusste nicht so recht, wo er hin soll. Zum Glück konnte Gail sich befreien, tauchte unter dem Boot durch und konnte sich einige Meter später ans Ufer retten. Irgendwie bekam Denis das Kanu frei und die Fahrt ging weiter. Allerdings forderte diese Aktion Gails T-Shirt und die GoPro vom Denis als Opfer. Beides wurde weggespült. Zur Erholung gab es Mittagessen in einem kleinen Dorf entlang des Flusses wo uns ein kleiner Affe faszinierte. Die restlichen Meter bis zum Ausstiegspunkt verliefen dann aber sehr entspannt und ruhig ab.

Eigentlich wollten wir am darauf folgenden Tag weiter, doch nach den ungeplant anstrengenden Aktivitäten gönnten wir uns noch einen zusätzlichen Tag zum Erholen.
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34° | sonnig | km 425

Sonnenuntergang auf dem Mekong

am 2016-10-01 in Laos
Unser Weg führte uns entlang unzähliger und in verschiedensten Grüntönen strahlenden Reisfeldern. Einige haben wir bereits in China gesehen, doch in Laos nahm es deutlich größere Dimensionen an. In den Feldern waren immer wieder einige Laoten, mit spitz zulaufenden Strohhüten zu sehen, die scheinbar die Qualität und das Wachstum des Reises überprüften. Dieses Bild kannten wir bisher nur aus Zeitschriften, oder Videos, doch jetzt befanden wir uns mit unseren Motorrädern mittendrin und genossen dieses Gefühl in vollen Zügen.

Ein Münchner Pärchen, das wir in Luang Namtha trafen hat uns ein nettes Hostel in Luang Prabang empfohlen. Als wir am späten Nachmittag im Sa Sa Lao ankamen, wurden wir nicht enttäuscht. Es wird von einem französischem Auswanderer geführt und hat eine unglaublich gemütliche Atmosphäre. So ließen wir die Seele erst einmal baumeln und den Abend bei einer kleinen Bootsfahrt in den Sonnenuntergang hinein ruhig angehen.

Für den nächsten Tag war ein kleiner Ausflug zum Kuang Si Wasserfall geplant. Zu unserer Überraschung gab es dort auch eine Mondbären Aufzucht- und Zufluchtsstation. Da die Gallenblase der Bären leider teilweise immer noch verwendet wird, um daraus Medizin zu gewinnen, verbringen sie ihr ganzes Leben in einem 2 m² kleinen Käfig, bis keine Gallenflüssigkeit mehr produziert wird und die Bären dann getötet werden. Der Asiatic Black Bear rescue centre versucht diese Bären aus den Käfigen zu befreien und wieder aufzupäppeln.
Für uns ging es durch den dicht bewachsenen Dschungel Flussaufwärts weiter um am Ende zum beeindruckenden Wasserfall zu gelangen. Es gab einen kleinen Trampelpfad ans obere Ende des Wasserfalls und selbst Gail, der normalerweise etwas wanderfaul ist, machte sich mit uns auf den Weg. Dank ziemlich hoher Luftfeuchtigkeit und gefühlten 35° C blieb kein Fetzen Stoff trocken. Der Anstrengende Aufstieg hat sich auf jeden Fall gelohnt, auch wenn es ist wie es ist, ein Wasserfall ist von unten doch immer spektakulärer ;)

Am Abend starteten wir eine zweite Bootstour, dieses mal allerdings etwas länger und den Mekong entlang. So konnten wir den Sonnenuntergang erneut in entspannter Runde genießen. Im Anschluss machten wir uns auf den Weg in die Utopia Bar, ein Treffpunkt für alle Rucksacktouristen und sonstige Gestalten die durch Luang Prabang geisterten. Nach dem Essen und ein paar Bier beschlossen wir, dass es Zeit war heim zu gehen. Der Weg führte durch eine längere Gasse bis auf die Hauptstraße, wo wir ein Tuk Tuk nehmen wollten. Basti war Gail, Fabi und Denis ein paar Meter voraus und gerade als Denis die Hauptstraße erreichte, sah er Basti an einem Tisch mit Laoten stehen - mit einem Stamperl Glas in der Hand. So wurde fröhlich in die Runde geprostet und der Heimweg rückte ein Stück in die Ferne. Es dauerte nur wenige Sekunden, bis Denis sich dazu gesellte, nur Gail und Fabi schafften den Absprung rechtzeitig. Die Bar wollte schließen, doch keiner von uns Heim, so zog die kleine Runde weiter in das Anwesen einer der ortsansässigen. Die Nacht dauerte etwas länger als ursprünglich geplant, doch wir hatten unglaublich viel Spaß und man muss ja nicht immer heim, wenn es am schönsten ist...

Basti folgte am nächsten Tag der Einladung von Alex (ein Gastgeber vom Abend zuvor) den Nachmittag am Pool zu verbringen und im Anschluss ein laotisches Abendessen zu kochen. Fisch in Bananenblätter, gedünstet über einem kochenden Topf, der mit Holz befeuert wurde.

An dieser Stelle nochmals vielen Dank für die Einladung und die unvergessliche Zeit!
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34° | sonnig | km 210

Einfach mal treiben lassen

am 2016-10-06 in Laos
Es lagen unglaubliche 186 km vor uns, um von Luang Prabang nach Vang Vieng zu kommen. Um keinen Stress aufkommen zu lassen, starteten wir erst kurz nach Mittag.

Die kleine Stadt Vang Vieng hat kulturell eher wenig zu bieten, dafür reiht sich eine Bar an die andere und es wird jeden Abend gefeiert. Die anderen wollten früher ins Bett, um fürs Tubing am darauf folgenden Tag fit zu sein, doch Denis konnte die Stadt nicht enttäuschen und schloss sich Francesco und seinen Freunden - die wir bereits in Luang Prabang getroffen hatten - an und so zogen sie noch ein wenig um die Häuser.

Für den nächsten Tag haben wir uns Tubing vorgenommen. Tubing ist eine Sportart, in der man sich in einen aufgeblasenen LKW Schlauch setzt, sich den Fluss runter treiben lässt und an den Bars entlang des Weges anhält. Für ungeübte ist es nicht ganz ungefährlich, wir haben die Jahre zuvor glücklicherweise ausgiebig mit dem Schlauchboot auf der Isar geübt und so stürzten wir uns gekonnt in die Fluten. Der erste Halt war bereits nach 50 Metern, auf der anderen Seite des Flusses. Es war ein unglaubliches Schauspiel manchen Leuten beim Versuch, rechtzeitig am Ufer anzukommen, zuzuschauen. Dazu gab es gute Musik, lustige Spiele und ein super Wetter. Auch der zweite Stop lies nicht lange auf sich warten, dieser war aber eher zur Erholung von der ersten Bar gedacht und so relaxten wir ein wenig in den Hängematten.
Der Weg zurück in die Stadt dauerte eine knappe Stunde und man hatte viel Zeit die Landschaft um sich herum auf sich wirken zu lassen. So verschwand die Sonne langsam hinter den Bergen und wir schafften es gerade noch vor Einbruch der Dunkelheit aus dem Wasser zu steigen.

Da wir allerdings doch ein wenig mehr als nur die Barmeile sehen wollten, machten wir uns am nächsten Tag auf den Weg zur Blue Lagoon. Auch wenn der Name Green Lagoon zu der Zeit, zu der wir dort waren etwas besser gepasst hätte, war ein Sprung ins Wasser immer noch eine willkommene Abkühlung. Noch dazu da ein Baum, der schräg über den Fluss gewachsen ist, als natürlicher Sprungturm diente. Die Touristenmassen ließen allerdings nicht lange auf sich warten, vor allem unzählige Asiaten mit Schwimmwesten belagerten den Platz ziemlich schnell. Auch wenn es ein unglaublich lustiges Bild war, wenn sie mit der knall orangen Schwimmweste von 5 Meter Höhe ins Wasser sprangen und wie ein Weinkorken wieder auftauchten, entschieden wir uns, die nahe gelegene Höhle zu erkunden.
Nach einem anstrengenden Aufstieg ging es über einen kleinen Eingang hinein in die anfangs noch von der Sonne ausgeleuchtete Höhle. So gingen wir weiter und weiter, bis wir unsere Taschenlampen anschalteten, da das natürliche Licht immer schwächer wurde. Für uns war es ein tolles Erlebnis in eine Höhle zu laufen, die keine Absperrung hat, keine Lichter montiert waren und niemand, der einem sagt wo man hingehen darf und wo nicht. Wir liefen immer weiter hinein. Nachdem wir für vier Personen nur zwei Taschenlampen dabei hatten und Denis sich nicht sicher war, ob seine lange halten würde, entschlossen wir uns dann doch irgendwann wieder umzudrehen. Wirklich weiter wäre es sowieso nicht mehr gegangen. So verließen wir die Höhle nach knapp zwei Stunden bei einsetzender Dämmerung und machten uns auf den Weg zurück in unsere Unterkunft.

Die Zeit verging wie im Flug und so stand die Weiterreise nach Vientiane, die Hauptstadt von Laos, kurz bevor. Und vernünftig wie wir sind, gab es für uns an diesem Abend keine Party, sondern wir verbrachten ihn bei einem guten Essen und gingen früh ins Bett.
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35° | sonnig | km 470

Sie fliegt wieder!

am 2016-10-10 in Laos
Kurz bevor wir Vientiane erreichten, sahen wir einen Toyota mit gelben Nummernschild und Zeltaufbau vor uns fahren. Das konnten nur Elco und Fleur sein, zwei unserer holländischen Begleiter durch China. Nachdem wir uns kurz bei gefühlten 50° C in der Sonne unterhalten hatten, verlegten wir den ausgiebigen Plausch auf den Abend bei einem gemeinsamen Essen.
Es gab nicht allzu viel Neues zu erzählen, da die zwei, wie wir, Laos bisher eher ruhig angingen lassen. Trotzdem war es ein lustiger Abend und wir konnten die Geschichten aus China nochmal revue passieren lassen.

Am nächsten Tag machten sich Basti, Fabi und Steffi auf eine kleine Erkundungstour in Vientiane. Es gab einige kleinere Tempel zu sehen, nur war die Hauptattraktion, der Tempel Pha That Luang, für Restaurationsarbeiten vollkommen eingehüllt. So verabschiedeten wir uns am nächsten Morgen von der Hauptstadt und reisten weiter zur Kong Lor Höhle, die insgesamt 7,5 Kilometer lang ist und mit einem Boot durchfahren werden kann.

Der Weg dorthin führte uns über einen tollen Bergpass, wo wir mal wieder ein bisschen Kurventraining absolvieren konnten.
Wir fanden eine schöne, direkt neben Reisfeldern gelegenen Unterkunft. Wir waren die einzigen Gäste und nachdem Steffi uns unsere neue Drohne - ja, wir haben wieder eine Drohne!!! :) - mitgebracht hat, war es der optimale Platz für einen ausgiebigen Testflug. Es dauerte allerdings nicht lange, bis die ersten Kinder darauf aufmerksam wurden und neugierig zu uns rüber kamen. Anfangs war ihnen das fliegende Ding eher noch etwas suspekt, doch mit der Zeit gewöhnten sie sich daran und trauten sich immer näher ran. Als irgendwann auch der letzte Akku leer geflogen war, wurden Basti und Fabi als neue Spielzeuge eingesetzt. So ging es huckepack im Galopp auf und ab, kopfüber an den Füßen gepackt im Karussell rund herum, oder sie hielten sich an den Armen fest und es wurde sich schnell im Kreis gedreht. Wer braucht ein Fitness Studio, wenn man eine Horde von 15 Kinder um sich hat. Wir hatten alle einen unglaublichen Spaß! Außerdem war es ein tolles Erlebnis, wie unvorstellbar lieb und rücksichtsvoll die Kinder untereinander und uns gegenüber waren.

Einen Tag später machten wir uns dann auf den Weg in die Kong Lor Höhle, die an der größten Ausdehnung eine Breite von 90 Metern und eine Höhe von 100 Metern erreicht. Mit dem Boot ging es durch das eindrucksvolle Naturschauspiel. Beleuchtet war lediglich ein kleiner Bereich, gleichzeitig auch der einzige den man zu Fuß zurück legt und die einzigartigen Formationen der Tropfsteinhöhle und Stalaktiten bewundern kann. Die gesamte restliche Zeit muss das Licht der Stirnlampe ausreichen, schaut man zu weit nach vorne, verliert es sich im schwarzen Nichts der Höhle. Ab und zu kam es auch mal vor, dass das Boot von Gail und Denis aufsaß und wir etwas anschieben mussten um weiter zu kommen.
Die Höhle war ein weiteres, unbeschreibliches Erlebnis für uns und wir freuten uns schon darauf, den südlichen Teil von Laos zu erkunden.
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31° | sonnig / regnerisch | km 388

Mal wieder auf Abwegen

am 2016-10-14 in Laos
Basti und Denis beschlossen einen Weg abseits der großen, geteerten Straße die entlang der thailändischen Grenze nach Süden führt zu suchen. Da Fabi aufgrund seiner defekten Federbeine und dem zusätzlichen Gewicht - durch die natürlich leichte Steffi, aber dem schwerem Gepäck - sein Moped nicht noch mehr belasten wollte, entschied er sich die Offroad Einlage auszulassen. Da es am Morgen immer wieder mal regnete, passte auch Gail und blieb wie Fabi und Steffi noch einen Tag länger in der Unterkunft.

Das Wetter war für eine lange Zeit durchwachsen, bis Basti und Denis kurz vorm Erreichen des Hotels ein heftiger Regenschauer erwischte. Auch wenn sie bis auf die Knochen nass wurden, konnte sie das nicht davon abhalten die teils bizarre Landschaft zu genießen. Es war so etwas wie ein riesiger See, beziehungsweise Sumpf in dem tausende kleine Inseln waren, worüber eine Straße führte. Im See waren abgestorbene, komplett kahle Baumstümpfe zu sehen, die die Szenerie fast unwirklich erschienen ließen.
Unsere Unterkunft bestand aus mehreren Bungalows, die direkt an diesem See lagen. Wir teilten uns das relativ große Areal mit einem einzigen weitern Gast, einem Deutschen der in Laos gearbeitet hat und gerade mit dem Fahrrad auf seine Heimreise nach Norddeutschland gestartet ist. Bei schönerem Wetter hätte man es sehr gut ein paar Tage dort aushalten können.

Der nächste Tag war zum Glück trocken. Fabi und Steffi nahmen nun den selben Weg auf Grund der guten Straße und der tollen Landschaft. Wir entschieden uns einen noch kleineren Weg zu versuchen und starteten den Tag mit ein paar Drohnenaufnahmen von der beeindruckenden Landschaft, um uns kurz danach von der geteerten Straße zu verabschieden. Es war von Anfang an nicht ganz klar, ob wir es über den Fluss am Ende der Straße schaffen werden, doch wie immer waren wir zuversichtlich. Die Strecke war unglaublich schlammig und rutschig, dazu mit Pfützen und Schlaglöchern überzogen. So fuhren wir für ungefähr 70 Kilometer den Weg entlang, kämpften uns auf den letzten Kilometern durch immer tiefer werdende Wasserlöcher, bis wir schlussendlich aufgeben mussten. Basti's Motorrad steckte so tief im Matsch, dass uns Dorfbewohner die gerade von den Feldern kamen, helfen mussten die Twin zu befreien. Auf dem Navi sahen wir noch eine zweite Möglichkeit den Fluss zu überqueren, diese war allerdings weitere 20 Kilometer entfernt. Nachdem wir uns die ersten paar Meter der Route angeschaut haben, entschlossen wir das Risiko einer eventuell nicht vorhanden Brücke nicht einzugehen und drehten um. Wiederum 70 Kilometer entfernt von der Teerstraße und bei einem verbleibenden Tageslicht von einer knappen Stunde, war uns bewusst, dass wir einen Teil im Dunkeln zurücklegen werden. So schlingerten wir bei einsetzender Dunkelheit der rettenden Teerstraße entgegen und ehrlich zugegeben waren wir sehr erleichtert, als wir diese erreichten. Der Drang Offroad zu fahren war erst mal wieder erfolgreich gestillt.

Nachdem uns diese Aktion sehr viel Zeit gekostet hat, überholte uns Fabi und Steffi und wir trafen uns (fast) zufällig am Abend in Thakhek. Da Fabi schon früher im Hotel angekommen ist, konnte er über unseren Tracker unser Scheitern live mitverfolgen und sah uns in völliger Dunkelheit ankommen.
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33° | sonnig | km 490

Überall fallendes Wasser

am 2016-10-16 in Laos
Bevor wir uns auf den Weg nach Pakse machten, stand erstmal eine grobe Reinigung der Mopeds an. Wie es der Zufall will, war direkt gegenüber von Fabis und Steffis Hotel ein Hochdruckreiniger um die LKWs abzuspritzen. Der Druck aus dem Schlauch hätte wahrscheinlich gereicht um die Lackierung abzuwaschen.

Als wir in Pakse angekommen sind, erfuhren wir dass an diesem Abend ein buddhistisches Fest anstand. Leider haben wir nicht genau herausgefunden um was es sich handelte, trotzdem war es schön anzuschauen. Ein Umzug, angeführt von einem LKW mit Musik und tanzenden Leuten, zog durch die Stadt, gefolgt von unzähligen fröhlichen Menschen die mit Kerzenlichtern in der Hand folgten. Später gab es einen Trommel Wettbewerb, in dem es entweder darum ging wer in einer bestimmten Zeit die meisten Trommelschläge schafft oder wer am lautesten und damit am stärksten trommelt. Das konnten wir so nicht ganz herausfinden. Dazu wurden am Ufer kleine Blumengestecke mit Räucherstäbchen und Kerzen in den Fluss gesetzt. Außerdem trieben lange Holzboote, ebenfalls hell durch Kerzen erleuchtet, den Fluss Richtung Mekong hinunter. Man konnte auch Mini Heißluftballons kaufen, die aus einer Art Brotpapier mit darunter liegendem Grillanzünder bestanden, und in den Himmel steigen lassen. Auch wenn es einen tollen Eindruck machte, wenn die Ballons aufstiegen und zusammen hell leuchteten, so war das Schauspiel am Boden doch deutlich amüsanter. Anstelle aufsteigender Lichter sah man reihenweise brennendes Papier, quer durch die Menge und nur 10 Zentimeter über den Boden fliegende Ballons, die am Ende doch meistens im Fluss landeten. Wären alle Ballons aufgestiegen, wäre es wahrscheinlich nochmal deutlich imposanter gewesen. Allerdings verbrannten ungefähr zwei drittel oder landeten im Fluss. Selbstverständlich haben wir uns den Spaß nicht nehmen lassen und somit versuchten wir auch unser Glück. Nach einem kurzen Tiefflug knapp über dem Boden stieg er immer weiter in den Himmel auf!

Der nächste Tag war der perfekte Tag für Basti, unseren Wasserfall Fanatiker. Man kann eine dreitägige Tour auf dem Bolaven Plateau unternehmen, wir haben uns aber mit insgesamt viermal fallendem Wasser und zwei Tagen zufrieden gegeben. Der Tad Fane Wasserfall war mit 120 Metern Höhe der für uns eindeutig spektakulärste. Aber auch die anderen waren den Besuch auf jeden Fall Wert.

Fabi und Steffi fuhren sogar alle 4 an einem Tag ab und kamen spät Abends wieder zurück nach Pakse. Nach einer Nacht direkt am Fluss machten wir uns am nächsten Tag auf den Weg, um Fabi und Steffi abzuholen. Fabi stattete am Vormittag dem Krankenhaus noch ein kurzen Besuch ab, da der Verdacht auf Malaria bestand. Zum Glück hat sich das aber als negativ erwiesen und wir konnten unseren letzten Halt in Laos ins Auge fassen, die 4000 Inseln an der Grenze zu Kambodscha.
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34° | sonnig | km 173

Reif für die Insel

am 2016-10-18 in Laos
Da wir so viel wie möglich von Laos sehen wollten, durfte am Ende ein Besuch auf einer der 4.000 Inseln natürlich nicht fehlen. So setzten wir recht abenteuerlich mit einer kleinen Fähre vom Festland auf Don Det über, wo Gail bereits auf uns wartete. Anfangs wollte der Fährmann lediglich ein Motorrad auf eine Fähre laden und hin und her fahren. Am Ende konnten dann doch zwei Mopeds auf ein Holzboot und insgesamt wurden drei Fähren bereitgestellt, da auch noch Rollerfahrer rüber wollten. So wurde aus einer bevorstehenden drei Stunden Warterei eine entspannte, 20 Minütige Überfahrt.

Direkt an der Anlegestelle befinden sich einige Bars und Restaurants nebeneinander. Passiert man diese, kann man die Insel ein wenig erkunden und erreicht über eine kleine Brücke die nächste Insel Don Khon. Der Weg, der in der Mitte durchführte war uns ein Stück zu langweilig, also entschlossen wir uns für einen Trampelpfad. Dieser war ohne Probleme zu fahren, bis ein ziemlich große Büsche quer über den Weg gewachsen sind und uns den Weg versperrten. Somit mussten wir eine kleine Dschungelexpedition einlegen und einen Pfad drumherum finden. Viel Schweiß und einige Kratzer später haben wir die Blockade aber hinter uns gebracht und konnten unseren Weg ans Ende der Insel fortsetzen, von der aus Kambodscha schon in Sichtweite lag. Als Rückweg haben wir uns dann aber doch für den besser befahrbaren Pfad in der Mitte entschieden.

Einen Tag vorm Verlassen der Insel sind wir noch eine Runde mit Kanus im Mekong gepaddelt. Angeblich hätte man sogar Süßwasser Delphine beobachten können, die sich uns allerdings nicht zeigten. Das störte uns aber nicht weiter, denn der gesamte Ausflug war ein großer Spaß. Wir besuchten auch den Khone Phapheng Wasserfall, der der breitestes Wasserfall der Welt ist. Am nächsten Tag luden wir unsere Motorräder wieder auf die kleine Fähre und fuhren zur Grenze. Die Ausreise verlief erwartungsgemäß problemlos und was zurückbleibt sind unglaublich viele, schöne Erinnerungen an ein wunderschönes Land. Khobchai Laos!
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