Welttour - Europa, Asien, Nord- und Südamerika - Einträge für: Kasachstan

InReach Route
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28° | sonnig / regnerisch / windig / sandstürmisch | km 1493

Kasachstan - heiß und staubig?

am 2016-07-04 in Kasachstan
Begrüßt wurden wir von einem extrem freundlichen und aufgeschlossenen Zöllner und konnten nach einem kurzen Schotterstück auf gut geteerten Straßen entlang weiter fahren. Von der Temperatur war das Wetter recht angenehm, allerdings wechselte es sehr gerne von sonnig auf strömenden Regen, einmal sogar mit Hagel. So bahnten wir uns unseren Weg durch eine einsame Landschaft um Almaty zu erreichen, denn Fabi wollte sein Motorrad auf schlechten Sprit umstellen lassen.
Beim Abendessen kurz vorm Zelten klopfte ein gut genährter Mann mit rundem Gesicht an der Scheibe des Trucker Imbiss, wedelte mit seinem Pass und zeigte auf uns. Bevor wir wussten, was er genau meinte verschwand er auch wieder.
Als wir wenig später unser Zelt aufschlugen, fiel uns etwas am Kotflügel unserer Mopeds auf. Da hat uns der nett mit dem Pass wedelnde Kerl doch tatsächlich etwas auf unsere Bikes geschrieben! Wir versuchten lange herauszufinden, was es bedeuten soll, doch mehr als dass es ein Name und etwas mit der Mongolei zu tun hat, konnte uns keiner sagen.

Am nächsten Tag fuhren wir früh zum BMW Händler, der zum Glück gut englisch gesprochen hat und Fabi ihm so einfach erklären konnte, was er bräuchte. Für Denis und Basti hat sich der Besuch allein schon gelohnt, da es echten Bohnenkaffee gab!!! Wir konnten uns nicht genau erinnern, wann wir den letzten richtig guten Kaffee getrunken haben. Leider ging es für Fabi nicht ganz so gut aus, da das benötigte Anschlusskabel leider defekt war. So entschlossen wir uns kurzfristig für eine kleine Planänderung und setzten Kurs zum BMW Händler nach Astana. Dieser hätte alles da, was für die Umstellung benötigt würde.

So hieß es rauf auf die Mopeds und weiter geht's. Doch schon nach kurzer Zeit wurden wir vom heftigsten Sandsturm den wir bisher erlebt haben gestoppt. Zum Glück fanden wir kurz bevor dieser eingesetzt hat Unterschlupf in einer Tankstelle. Der Sturm brachte nicht nur Sand mit sich, es folgten auch Wüstenhexen und gelagertes Wellblech von gegenüber wirbelte durch die Luft. Als Finale brasselte eimerweise Regen herunter um nur kurze Zeit später wieder von der Sonne getrocknet zu werden. Von wegen heiß und staubig! Das Wetter hatte alles zu bieten, nur geschneit hat es nicht.

Der Endspurt nach Astana verlief dann aber weitestgehend trocken und wir probierten einige landestypische Köstlichkeiten wie getrockneten, geräucherten Fisch und Pferdefleisch aus der Dose als Hackfleisch Ersatz für Spagetti Bolognese. Was will man mehr?!
InReach Route
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24° | sonnig | km 0

Aus und vorbei

am 2016-07-07 in Kasachstan
Die unendlichen Weiten wurden innerhalb kurzer Zeit durch immer mehr Häuser ersetzt, bis wir uns am Ende im Zentrum von Astana wieder fanden. Astana löste erst 1997 Almaty als Hauptstadt ab und befindet sich seit dem im massiven Aufbau. Das konnte man auch deutlich an den Preisen der Hotels spüren. Wir fanden dennoch nach nicht allzu langer Suche ein kleines, nettes Hostel, das direkt im Zentrum lag und dazu noch recht günstig war.

Am nächsten Tag ging es als erstes zum BMW Händler, um Fabis Einstellung für die Einspritzung umprogrammieren zu lassen. Der Händler hatte das benötigte Kabel wie vorher telefonisch abgeklärt in der Werkstatt und konnte die Umstellung vornehmen. Nur einen Kaffee gab es hier leider nicht ;)
Den restlichen Tag ließen wir gemütlich angehen und freuten uns schon auf das EM Spiel Deutschland - Frankreich. Wir fanden eine kleine Kneipe mit integriertem Wettbüro, die das Ganze sogar auf einer Leinwand zeigten. Zu unserem Erstaunen war es bis auf den letzten Platz gefüllt, was für sehr gute Stimmung sorgte. Das Endergebnis des Spiels war dagegen leider nicht so erfreulich, vorbei war es für die deutsche Elf...

Trotz einer kurzen Nacht, da das Spiel erst um 1 Uhr lokaler Zeit begonnen hatte, stand am darauf folgenden Tag ein wenig Sightseeing an. So schlenderten wir über den Promenadenplatz zum Bajterek-Turm um Astana von oben zu bewundern. Ein wenig später ging es an der Oper vorbei zu einem Gebäude, das optisch einem Prototyp eines UFOs glich.
Zu unserer Ernüchterung befand sich darin allerdings nichts weiter als ein Einkaufszentrum. Zumindest dachten wir das. Nur ein paar Meter nach dem Eingang sahen wir einen Freifallturm, inmitten verschiedenster Einkaufsläden! Dazu gab es im vierten Stock eine Art Kinderparadies für 6 bis 14 jährige, was für Männer die mittlerweile doch etwas über dem Alter liegen, gar kein Problem ist. Wir hatten größte Freude an der unglaublich, fast schon lebensgefährlichen Wasserrutsche im Dino Park um uns kurz darauf - noch mit Adrenalin voll gepumpt - ein Rennen auf nahezu realistischen Motorrad Rennsimulatoren zu liefern.

Völlig ausgelaugt genossen wir unseren letzten Abend in Astana, eine Stadt, die im vollkommenen Kontrast zu der Landschaft steht, die sie umgibt.
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