Welttour - Europa, Asien, Nord- und Südamerika - Einträge für: Chile

InReach Route
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18° | sonnig / regnerisch | km 370

Die Pinguin Insel

am 2018-02-01 in Chile
[Basti] An der chilenischen Grenze direkt vorm Torres del Paine Nationalpark wurden tatsächlich meine Koffer kontrolliert und mein Obst sowie die Salami beschlagnahmt. Offiziell hieß es Obst und tierische Produkte sind nicht erlaubt. Der Kochschinken und die Milch war aber ok. Somit reduzierten sich meine Vorräte für die Nacht ungeplant deutlich. Als dann auf dem Weg zum Nationalpark Regen einsetzte und entsprechend alles hinter dicken Wolken verborgen war entschied ich umzudrehen und doch Puerto Natales anzufahren.
Mia hatte mir geschrieben, dass sie aufgrund des schlechten Wetters ebenfalls in Puerto Natales sei und ein nettes und günstiges Hostel gefunden hatte.
Dank iOverlander wusste ich dass es an der Busstation in dem kleinen Grenzort kostenloses WLAN gab und so kontaktierte ich sie kurz um den Namen und Ort des Hostels herauszufinden.
Ne Stunde später war ich dann bei deutlich besserem Wetter in Puerto Natales im Zaltaxar Hostel. Zum Abendessen zog mich Mia in ein vegetarisches Restaurant. Der Veggie Wrap war zwar nicht schlecht, aber Fleisch fehlte ihm dann doch ;)
Zuvor mussten wir noch in ein Cafe Mia's Rechnung vom Vormittag begleichen, sie hatte schlicht vergessen zu bezahlen...
Am nächsten Morgen machte sich Mia schon früh auf Richtung Feuerland während ich dank meiner übrig gebliebenen Vorräte ausgiebig frühstückte und als Ziel nur das 250 km entfernte Punta Arenas hatte.
Nach Punta Arenas ging es um nochmal Rodrigo zu treffen, meinen Freund aus Puerto Montt und um die Isla Magdalena zu besuchen. Diese kleine Insel wird jedes Jahr von tausenden Magellan Pinguinen als Brutstätte benutzt. Die Überfahrt per Fähre mit einer Stunde Aufenthalt auf der Insel ist mit 50.000 Pesos (67 Euro) nicht gerade günstig, aber dafür sieht man die lustigen Tiere aus aller nächster Nähe. Denn der Rundweg geht Mitten durch die Pinguinkolonie und es war unglaublich faszinierend zu sehen wie die Pinguine auf die Menschen reagierten. Schließlich mussten sie durch die Menschen hindurch um zu ihren Jungen zu kommen.
So watschelten sie selbstbewusst auf die Menschen zu, bis sie je nach Mut ein paar Meter vorher anhielten und nach links und rechts schauten. Als ob sie sich denken würden "was ist denn hier los?!". Nur ca. 5 Meter Abstand zwischen zwei Personen reichten meist um sich das Queren zuzutrauen. Manche blieben aber auch einfach am Weg stehen und ignorierten die Menschen vollkommen. Man hätte sie anlangen können!
Magellanpinguine bauen unterirdische Nester für ihre Nachkommen, anders als die bekannteren und größeren Königspinguine.
Für Samstag hatte ich mich dann mit Rodrigo verabredet. Er schrieb mir sein Hostel / Campingplatz und ich machte mich auf den Weg. Da das Hostel als solches von außen nicht zu erkennen war, lief ich erstmal mehrmals daran vorbei.
Wir freuten uns riesig dass wir es tatsächlich schafften uns nochmal zu treffen! Zusammen mit seinem Freund José genossen wir bei herrlichem Wetter ein paar Bierchen im Garten. Nach und nach gesellten sich immer mehr Gäste zu uns und irgendwann erklärte die Besitzerin dass sie heute Abend grillen würden und jeder gerne willkommen sei! So wurde es eine ziemlich große und sehr lustige Runde. Eine Gitarre wurde zur musikalischen Unterhaltung durchgereicht und jeder der konnte trug sein bestes Stück vor. Nach Mitternacht brachen wir sogar noch gemeinsam in einen Club auf. Als ich schließlich wieder vor meinem Hostel stand, musste ich den Besitzer um 4 Uhr morgens rausklingeln damit er mir die Tür öffnete :)
InReach Route
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16° | sonnig / wolkig | km 434

Feuerland

am 2018-02-05 in Chile
[Basti] Nach einem Erholungstag mit großartigem Lammsteak zum Superbowl entschied ich mich spontan den Nachbau der Victoria anzusehen, eines von Magellans Exeditionsschiffen. Das Schiff war allerdings von außen deutlich beeindruckender als von innen. Insgesamt war es aber interessant zu sehen mit welch kleinen und primitiven Schiffen die damaligen Entdecker die Welt erkundeten.
Anschließend ging es zum Ende des Südamerikanischen Kontinents. Feuerland ist nämlich eine Insel und somit ist hier das eigentliche Ende. Die Straße war gerade zum Schluss wunderschön, die anschließende Wanderung zu einem Leuchtturm allerdings wenig spektakulär, dafür überraschend anstrengend, da es meistens durch tiefen Sand ging.
Auf dem Rückweg traf ich Sever, einen Rumänen, der lange Zeit in Amerika lebte und nun sein Leben mehr genießen will. Er fuhr mit einer kleinen 250er von den USA bis hier her! Wir unterhielten uns über alles mögliche und so war der Rückweg gefühlt deutlich kürzer.
Als ich ihm erzählte dass ich für den nächsten Morgen ein Fährticket über die Magellanstaße nach Porvenir hätte, wollte er ebenfalls versuchen mitzukommen.
Am nächsten Morgen zu mal wieder völlig unchristlicher Zeit trafen wir uns dann wieder am Hafen. Sever hatte noch Platz und so machten wir es uns gemütlich. Wir waren beide ziemlich müde, doch irgendwann rafften wir uns auf und gingen mal an Deck.
Just 5 Minuten später sah ich Fontänen vor uns im Wasser. Wale! Und die Fähre fuhr direkt drauf zu. Sie kamen immer näher, so dass auch der Kapitän sie bemerkte und eine Durchsage machte. Perfektes Timing von uns!
Später wieder unter Deck konnten wir noch aus dem Fenster einen Delphin vorbeispringen sehen. Unglaublich!
In Porvenir trennten wir uns wieder, da Sever heute noch bis Ushuaia wollte und ich gemütlich noch andere Pinguine ansehen wollte. Zuvor ging ich aber noch in ein Mini Restaurant essen. Es war Rand voll mit Einheimischen, aber ich schaffte es irgendwann Lachs zu bestellen. Ich erhielt ein großes Stück Lachs überbacken mit Käse und dazu Kartoffelpüree. Es schmeckte vorzüglich und kostete inklusive Cola unfassbare 4 Euro.
Gut gestärkt ging es dann zum Parque Pinguino Rey, wo man die größeren und schöneren Königspinguine sehen kann. Die zweitgrößte Pinguinart nach dem Kaiserpinguin, der ausschließlich in der Antarktis lebt. Leider kann man die Tiere hier nur aus 50 Meter Entfernung beobachten, da das chilenische Gesetz diesen Abstand bei privaten Parks im Gegensatz zu Öffentlichen vorschreibt. Die Pinguine sind wunderschön zu beobachten, aber die Interaktion der Pinguine mit den Menschen machte das Erlebnis auf der Isla Magdalena besonderer.
Abends steuerte ich einen Platz zum campen an, den mir einige Tage zuvor Mia empfohlen hatte. Es war tatsächlich ein traumhafter absolut windgeschützter Spot in mitten verwunschener Bäume. Eine absolute Rarität in Feuerland. Nachdem ich alles aufgebaut hatte ließ ich mich auf der vorhandenen Bank zum Essen nieder. Plötzlich hörte ich ein Moped aus der anderen Richtung vorbei knattern. Es bremste, drehte um und kam zurück.
Als ich aufstand sah ich Mia schon winken. Sie war schon wieder auf dem Rückweg von Ushuaia und wollte nochmal ihren schönen Platz genießen. Wir freuten uns nochmal unsere Geschichten austauschen zu können, gingen wir doch davon aus, dass es unser letztes Zusammentreffen sein dürfte.
Sie erzählte mir noch von einem lohnenden Abstecher vor der Grenze und ich konnte ihr die Zeiten der Fähre zurück nach Punta Arenas geben.
Nach der Verabschiedung am nächsten Morgen ging es dann für mich zur argentinischen Grenze. Auf dem Weg besuchte ich noch eine alte Maschine aus der Goldgräberzeit und suchte vergeblich die Skelette, die Mia ein paar Tage vorher an einem See gesehen hatte.
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