Welttour - Europa, Asien, Nord- und Südamerika - Einträge für: Brasilien
32° | sonnig | km 821
Fliegend durch den Rio Sucuri
am 2018-03-23 in Brasilien
[Basti] Wieder solo ging's zur brasilianischen Grenze. Dieses mal ließ mich der Grenzbeamte unmissverständlich wissen dass hier in Brasilien Portugiesisch zu sprechen ist. Weder Englisch noch Spanisch würden ihn interessieren.
Das wäre ja an sich kein Problem, aber ich hatte ja noch dieses temporäre Import Dokument das ich beim letzten Verlassen von Brasilien nicht los wurde. Also machte ich auch noch den Fehler es ihm zu zeigen... So schnell konnte ich gar nicht schaun, da war ich auch schon ausgestempelt!
Es brauchte einiges an Überzeugungsarbeit bis ich ihm klar machte, dass ich einreise und eben nicht ausreise und deshalb gar nicht glücklich mit dem Stempel war. Ich plante ja auch aus Brasilien herauszufliegen und unsere bisherige Erfahrung war dass die Flughäfen immer deutlich genauer auf offizielle Dokumente achteten. Naja am Ende stempelte er das Dokument nochmals und schrieb drauf dass es bis 13.06.2018 gültig wäre. Und ich hoffte einfach dass es passen würde :)
Dank des Tips von meinem Kumpel Werner plante ich einen großen Umweg nach Mato Grosso do Sul. Mein Ziel, das kleine Touri-Dorf Bonito, war erstaunliche 750 km weg!
Obwohl ich einige Zeit an der Grenze verloren hatte schaffte ich es noch für meine erste Nacht in Brasilien nach Caarapo in ein kleines Hotel. Um ehrlich zu sein hatten mir so viele persönlich geraten in Brasilien besonders vorsichtig zu sein, dass ich mich tatsächlich um einen sicheren Parkplatz für mein Bike sorgte.
Aber ich hatte mal wieder Glück, direkt nach dem Einchecken stellte mir der freundliche Besitzer seinen Freund vor und der hatte nebenan einen Motorradclub! Er hieß mich freundlichst willkommen und zeigte mir alles. Mein Motorrad würde die Nacht sicher verriegelt verbringen. Wie immer auf unserer Reise waren alle Sorgen umsonst!
Genau gegenüber des Hotels am Hauptplatz bekam ich köstliches Streetfood. Der Platz war voller Leute die einfach den warmen Abend draußen genossen. Was für eine tolle erste Nacht in Brasilien!
Auf meinem Weg nach Bonito besuchte ich am nächsten Tag das Buraco das Araras. Es ist angeblich Südamerikas größte Doline und berühmt für ihre Aras Population. Ich wanderte bei einer schönen Tour einmal herum, sah aber nur ein paar wenige Aras vorbeifliegen.
In Bonito waren die Hotelpreise recht hoch weshalb ich einen ziemlich abseits gelegenen Campingplatz einige Kilometer ausserhalb des Dorfes ansteuerte. Außer mir war nur noch eine Familie auf dem gesamtem Campingplatz.
Der Hauptgrund den Umweg nach Bonito zu fahren war dass ich im berühmten Rio Sucuri schnorcheln wollte. Aber alles was ich darüber wusste war der Ort in google maps. Also fuhr ich am nächsten Morgen dorthin, aber fand nur ein abgeschlossenes und verlassenes Touristenzentrum. Während ich überlegte was ich nun tun könnte flog ein glückliches Papageienpärchen in die Palme neben mir. Ich war überglücklich endlich welche aus der Nähe in der freien Natur zu sehen und schoss ein paar tolle Fotos!
Mein Glück war damit aber noch nicht aufgebraucht. Als ich zurück nach Bonito fuhr bemerkte ich ein Schild mit der Aufschrift "river snorkeling". Und hier war offen! Während die Empfangsdame mich allerdings zurück in die Stadt schicken wollte um dort eine Tour bei einer der Touristen Agenturen zu buchen fuhr ein freundliches englisch sprechendes Pärchen vor und wollte mir sofort helfen. Dank portugiesischer Überredungskünste war es plötzlich doch möglich mich noch einer Tour anzuschließen!
Und WOW, ich hab noch nie einen so klaren Fluss gesehen! Wir paddelten mit einem Kanu flussaufwärts und das fühlte sich schon wie fliegen an, da man eine Glas klare Sicht bis auf den Boden hatte. Aber dann sprangen wir ins Wasser um uns zurücktreiben zu lassen. Umgeben von bunten Fischen und grünen Wasserpflanzen flog ich nun wirklich durch den Fluss. Eine wirklich einmalige Erfahrung und die Fotos bringen es leider nicht mal ansatzweise rüber.
Das wäre ja an sich kein Problem, aber ich hatte ja noch dieses temporäre Import Dokument das ich beim letzten Verlassen von Brasilien nicht los wurde. Also machte ich auch noch den Fehler es ihm zu zeigen... So schnell konnte ich gar nicht schaun, da war ich auch schon ausgestempelt!
Es brauchte einiges an Überzeugungsarbeit bis ich ihm klar machte, dass ich einreise und eben nicht ausreise und deshalb gar nicht glücklich mit dem Stempel war. Ich plante ja auch aus Brasilien herauszufliegen und unsere bisherige Erfahrung war dass die Flughäfen immer deutlich genauer auf offizielle Dokumente achteten. Naja am Ende stempelte er das Dokument nochmals und schrieb drauf dass es bis 13.06.2018 gültig wäre. Und ich hoffte einfach dass es passen würde :)
Dank des Tips von meinem Kumpel Werner plante ich einen großen Umweg nach Mato Grosso do Sul. Mein Ziel, das kleine Touri-Dorf Bonito, war erstaunliche 750 km weg!
Obwohl ich einige Zeit an der Grenze verloren hatte schaffte ich es noch für meine erste Nacht in Brasilien nach Caarapo in ein kleines Hotel. Um ehrlich zu sein hatten mir so viele persönlich geraten in Brasilien besonders vorsichtig zu sein, dass ich mich tatsächlich um einen sicheren Parkplatz für mein Bike sorgte.
Aber ich hatte mal wieder Glück, direkt nach dem Einchecken stellte mir der freundliche Besitzer seinen Freund vor und der hatte nebenan einen Motorradclub! Er hieß mich freundlichst willkommen und zeigte mir alles. Mein Motorrad würde die Nacht sicher verriegelt verbringen. Wie immer auf unserer Reise waren alle Sorgen umsonst!
Genau gegenüber des Hotels am Hauptplatz bekam ich köstliches Streetfood. Der Platz war voller Leute die einfach den warmen Abend draußen genossen. Was für eine tolle erste Nacht in Brasilien!
Auf meinem Weg nach Bonito besuchte ich am nächsten Tag das Buraco das Araras. Es ist angeblich Südamerikas größte Doline und berühmt für ihre Aras Population. Ich wanderte bei einer schönen Tour einmal herum, sah aber nur ein paar wenige Aras vorbeifliegen.
In Bonito waren die Hotelpreise recht hoch weshalb ich einen ziemlich abseits gelegenen Campingplatz einige Kilometer ausserhalb des Dorfes ansteuerte. Außer mir war nur noch eine Familie auf dem gesamtem Campingplatz.
Der Hauptgrund den Umweg nach Bonito zu fahren war dass ich im berühmten Rio Sucuri schnorcheln wollte. Aber alles was ich darüber wusste war der Ort in google maps. Also fuhr ich am nächsten Morgen dorthin, aber fand nur ein abgeschlossenes und verlassenes Touristenzentrum. Während ich überlegte was ich nun tun könnte flog ein glückliches Papageienpärchen in die Palme neben mir. Ich war überglücklich endlich welche aus der Nähe in der freien Natur zu sehen und schoss ein paar tolle Fotos!
Mein Glück war damit aber noch nicht aufgebraucht. Als ich zurück nach Bonito fuhr bemerkte ich ein Schild mit der Aufschrift "river snorkeling". Und hier war offen! Während die Empfangsdame mich allerdings zurück in die Stadt schicken wollte um dort eine Tour bei einer der Touristen Agenturen zu buchen fuhr ein freundliches englisch sprechendes Pärchen vor und wollte mir sofort helfen. Dank portugiesischer Überredungskünste war es plötzlich doch möglich mich noch einer Tour anzuschließen!
Und WOW, ich hab noch nie einen so klaren Fluss gesehen! Wir paddelten mit einem Kanu flussaufwärts und das fühlte sich schon wie fliegen an, da man eine Glas klare Sicht bis auf den Boden hatte. Aber dann sprangen wir ins Wasser um uns zurücktreiben zu lassen. Umgeben von bunten Fischen und grünen Wasserpflanzen flog ich nun wirklich durch den Fluss. Eine wirklich einmalige Erfahrung und die Fotos bringen es leider nicht mal ansatzweise rüber.
32° | sonnig / Regen in der Nacht | km 1989
In der Matschfalle
am 2018-03-25 in Brasilien
[Basti] Die Gegend um Bonito bietet alle möglichen Touristenattraktionen, alle privat geführt und beworben von den jeweiligen Grundstückseigentümern. Daher ist es schwierig herauszufinden welche sich wirklich lohnen, noch dazu nachdem alles auf brasilianische Touristen ausgelegt ist.
Und ich hatte nicht zuviel Zeit, da ich Werner in Rio treffen wollte. Ich entschloss mich schließlich noch die Höhle von San Miguel am nächsten Morgen zu besuchen. Wieder musste ich mich einer Tour anschließen, aber dieses mal war es sofort problemlos möglich. Auf unserem Weg zum Höhleneingang begrüßten uns kleine Affen indem sie über unsere Köpfen sprangen. Die Höhle selbst war schön, aber die wirkliche Attraktion sind die vielen Aras, die hierher kommen weil sie von den Angestellten gefüttert werden. Es sind einfach wunderschöne Vögel und sie in einer großen Gruppe fliegen zu sehen ist schon beeindruckend.
Ich machte mich dann Mittags wieder auf den Weg und fuhr durch einige bemerkenswerte Landschaften bis nach Campo Grande. Nachdem mir die Hotelpreise immer noch ziemlich hoch erschienen fuhr ich dank iOverlander ins kleine Atlantic Hotel in einem merkwürdigen Nachbarschaft. Mal wieder täuschte mich mein erster Eindruck und ich wurde freundlichst empfangen. Das Hostel war ziemlich ausgebucht mit lokalen Handwerkern, aber alle waren super nett und ich bekam sogar ein günstiges frisch gekochtes Abendessen. Definitiv ein guter Ort für Reisende!
Die nächste Nacht wollte ich wieder zelten und dachte einen schönen Platz in einem Maisfeld gefunden zu haben. Der Sonnenuntergang dort war Wahnsinn!
Aber es regnete in der Nacht und am nächsten Morgen war ich von riesigen Matschseen umgeben! Es war zwar nicht weit zur Straße, aber jetzt wünschte ich dass Fabi und Denis da wären...
Wegen all dem rutschigen Matsch war mir klar dass ich es nie schaffen würde mein Bike wieder aufzuheben. Also versuchte ich so klug wie möglich zu sein und trug einiges von meinem Gepäck per Hand über den Matsch. Sehr vorsichtig und langsam fuhr ich schließlich mit meinem Bike durch und zu meiner Überraschung schaffte ich es!
Ich brauchte aber den ganzen Vormittag!
Nach dieser schweißtreibenden Einlage fuhr ich trotzdem noch eine weite Strecke, beschloss aber ein schöneres Hotel für die Nacht zu suchen. In dem kleinen Örtchen Patrocínio Paulista fand ich das Hotel Havai und genoss ein tadellos sauberes Zimmer mit eigener Dusche.
Meine Fahrtage waren lang und ich wollte wieder was sehen. Auf google maps schaute der See Rio Grande mit seinen Schluchten und einem Wasserfall interessant aus. Natürlich bedeutete das mal wieder einen kleinen Umweg.
Zuerst überlegte ich eine kleine Bootstour mitzumachen, aber aus Zeit und Geldmangel entschied ich dass ein Stop am Canyon de Furnas ausreichen sollte. Es war hart Leute im blauen Wasser schwimmen zu sehen während ich in meinen Anzug schwitzte ;)
I genoss ein Mittagessen bei toller Aussicht und versuchte anschließend noch möglichst weit Richtung Rio zu kommen. Nach einer Nacht in Três Corações entdeckte ich einige riesige Termiten Hügel neben der Straße. Die überraschend guten und kurvenreichen Straßen durch das bergige Gebiet machten mir viel Spaß.
Und ich hatte nicht zuviel Zeit, da ich Werner in Rio treffen wollte. Ich entschloss mich schließlich noch die Höhle von San Miguel am nächsten Morgen zu besuchen. Wieder musste ich mich einer Tour anschließen, aber dieses mal war es sofort problemlos möglich. Auf unserem Weg zum Höhleneingang begrüßten uns kleine Affen indem sie über unsere Köpfen sprangen. Die Höhle selbst war schön, aber die wirkliche Attraktion sind die vielen Aras, die hierher kommen weil sie von den Angestellten gefüttert werden. Es sind einfach wunderschöne Vögel und sie in einer großen Gruppe fliegen zu sehen ist schon beeindruckend.
Ich machte mich dann Mittags wieder auf den Weg und fuhr durch einige bemerkenswerte Landschaften bis nach Campo Grande. Nachdem mir die Hotelpreise immer noch ziemlich hoch erschienen fuhr ich dank iOverlander ins kleine Atlantic Hotel in einem merkwürdigen Nachbarschaft. Mal wieder täuschte mich mein erster Eindruck und ich wurde freundlichst empfangen. Das Hostel war ziemlich ausgebucht mit lokalen Handwerkern, aber alle waren super nett und ich bekam sogar ein günstiges frisch gekochtes Abendessen. Definitiv ein guter Ort für Reisende!
Die nächste Nacht wollte ich wieder zelten und dachte einen schönen Platz in einem Maisfeld gefunden zu haben. Der Sonnenuntergang dort war Wahnsinn!
Aber es regnete in der Nacht und am nächsten Morgen war ich von riesigen Matschseen umgeben! Es war zwar nicht weit zur Straße, aber jetzt wünschte ich dass Fabi und Denis da wären...
Wegen all dem rutschigen Matsch war mir klar dass ich es nie schaffen würde mein Bike wieder aufzuheben. Also versuchte ich so klug wie möglich zu sein und trug einiges von meinem Gepäck per Hand über den Matsch. Sehr vorsichtig und langsam fuhr ich schließlich mit meinem Bike durch und zu meiner Überraschung schaffte ich es!
Ich brauchte aber den ganzen Vormittag!
Nach dieser schweißtreibenden Einlage fuhr ich trotzdem noch eine weite Strecke, beschloss aber ein schöneres Hotel für die Nacht zu suchen. In dem kleinen Örtchen Patrocínio Paulista fand ich das Hotel Havai und genoss ein tadellos sauberes Zimmer mit eigener Dusche.
Meine Fahrtage waren lang und ich wollte wieder was sehen. Auf google maps schaute der See Rio Grande mit seinen Schluchten und einem Wasserfall interessant aus. Natürlich bedeutete das mal wieder einen kleinen Umweg.
Zuerst überlegte ich eine kleine Bootstour mitzumachen, aber aus Zeit und Geldmangel entschied ich dass ein Stop am Canyon de Furnas ausreichen sollte. Es war hart Leute im blauen Wasser schwimmen zu sehen während ich in meinen Anzug schwitzte ;)
I genoss ein Mittagessen bei toller Aussicht und versuchte anschließend noch möglichst weit Richtung Rio zu kommen. Nach einer Nacht in Três Corações entdeckte ich einige riesige Termiten Hügel neben der Straße. Die überraschend guten und kurvenreichen Straßen durch das bergige Gebiet machten mir viel Spaß.
35° | sonnig | km 73
Rio!
am 2018-03-30 in Brasilien
[Basti] Ich kam in den Großraum von Rio de Janeiro am Nachmittag, genau rechtzeitig zum Berufsverkehr. Während ich mich in einem heruntergekommenem Vorort durch den Verkehr quetschte bemerkte mich ein Busfahrer. Er machte mir sofort Platz und hieß mich freudestrahlend in Rio Willkommen. Wiedermal ein toller erster Eindruck!
Einheimische, Touristen und andere Weltreisende - alle warnten mich eindringlich in Rio vorsichtig zu sein. Aber Fabi und Denis hatten keinerlei schlechte Erfahrungen gemacht und solange ich einen sicheren Parkplatz für mein Bike finden würde erwartete auch ich keine Probleme.
Und die nächste positive Erfahrung wartete bereits auf mich. Fabi und Denis deponierten Werkzeug für mich beim BMW Händler Autokraft. Der hatte ihnen bereits super beim Organisieren der Crates und den Vorbereitungen zu ihrem Flug geholfen. Kaum mit meiner Honda angekommen wurde ich schon begrüsst als sei ich ein langer treuer BMW Kunde. Auch wenn anfangs keiner richtig verstand was ich wollte bekam ich sofort einen Cappuchino während sie jemanden suchten der englisch konnte. Es dauerte etwas bis sie denjenigen fanden der unser Werkzeug hatte. Aber sie fanden den überaus freundlichen Kerl und er lud mich sofort spontan auf eine Sonntagstour ein!
Mal wieder ein toller Service von BMW. Vielen Dank! Nachdem ich aber schon geplant hatte meinen guten Freund Werner und seine Freundin Ulli zu treffen konnte ich leider nicht mitfahren. Und ehrlich gesagt war ich deutlich mehr interessiert Rio zu erkunden als schon wieder auf die nächste Tour in dieser dicht besiedlten Gegend zu gehen.
Mit dem Hotel Cruz de Ouro fand ich ein billiges Hotel mit einer idealen Parkgarage für mein Bike. Direkt nachdem ich eingecheckt hatte lief ich runter zu Werner's Hotel. Werner und Ulli hatten uns auch schon in Thailand besucht und es war großartig und komisch zugleich sie wieder auf der anderen Seite der Erde zu treffen. Und ich fuhr noch immer das gleiche Motorrad!
Werner spricht portugiesisch und war schon öfter in Rio und war damit für Ulli und mich der ideale Reiseführer. Nicht wieder alles selbst planen zu müssen war eine sehr willkommene Abwechslung.
Dank zahlreichen Uber Fahrten kamen wir schnell von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten und sahen so alles Wichtige in nur zwei Tagen: den Zuckerhut (Pão de Açúcar), den Copacabana Strand (Praia de Copacabana) und natürlich die Statue Christus der Erlöser (Cristo Redentor). Wir besichteten alles sehr entspannt mit stets ein paar Bierchen zwischendurch und hatten sogar auch noch Zeit den botanischen Garten anzuschaun (Jardim Botânico). Es ist wirklich besonders wie diese Stadt zwischen den ikonischen grünen Hügeln und dem blauen Ozean liegt. Die Straßen sind voller Leben, die Menschen fröhlich und immer super freundlich. Und nicht einmal fühlte ich mich unsicher!
Genau vor meinem Hotelzimmer reparierte ein Mechaniker Autos mitten auf der Kreuzung. Wie schön dass hier sowas möglich ist. Sogar die Polizei ließ sich von ihm die Reifen wechseln!
Nach nur drei Nächten musste ich schon wieder weiter, weil ich Werner, Ulli und meine Olga in seiner Ferienwohnung in Natal mehr als 2500 km weiter nördlich treffen wollte...
Einheimische, Touristen und andere Weltreisende - alle warnten mich eindringlich in Rio vorsichtig zu sein. Aber Fabi und Denis hatten keinerlei schlechte Erfahrungen gemacht und solange ich einen sicheren Parkplatz für mein Bike finden würde erwartete auch ich keine Probleme.
Und die nächste positive Erfahrung wartete bereits auf mich. Fabi und Denis deponierten Werkzeug für mich beim BMW Händler Autokraft. Der hatte ihnen bereits super beim Organisieren der Crates und den Vorbereitungen zu ihrem Flug geholfen. Kaum mit meiner Honda angekommen wurde ich schon begrüsst als sei ich ein langer treuer BMW Kunde. Auch wenn anfangs keiner richtig verstand was ich wollte bekam ich sofort einen Cappuchino während sie jemanden suchten der englisch konnte. Es dauerte etwas bis sie denjenigen fanden der unser Werkzeug hatte. Aber sie fanden den überaus freundlichen Kerl und er lud mich sofort spontan auf eine Sonntagstour ein!
Mal wieder ein toller Service von BMW. Vielen Dank! Nachdem ich aber schon geplant hatte meinen guten Freund Werner und seine Freundin Ulli zu treffen konnte ich leider nicht mitfahren. Und ehrlich gesagt war ich deutlich mehr interessiert Rio zu erkunden als schon wieder auf die nächste Tour in dieser dicht besiedlten Gegend zu gehen.
Mit dem Hotel Cruz de Ouro fand ich ein billiges Hotel mit einer idealen Parkgarage für mein Bike. Direkt nachdem ich eingecheckt hatte lief ich runter zu Werner's Hotel. Werner und Ulli hatten uns auch schon in Thailand besucht und es war großartig und komisch zugleich sie wieder auf der anderen Seite der Erde zu treffen. Und ich fuhr noch immer das gleiche Motorrad!
Werner spricht portugiesisch und war schon öfter in Rio und war damit für Ulli und mich der ideale Reiseführer. Nicht wieder alles selbst planen zu müssen war eine sehr willkommene Abwechslung.
Dank zahlreichen Uber Fahrten kamen wir schnell von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten und sahen so alles Wichtige in nur zwei Tagen: den Zuckerhut (Pão de Açúcar), den Copacabana Strand (Praia de Copacabana) und natürlich die Statue Christus der Erlöser (Cristo Redentor). Wir besichteten alles sehr entspannt mit stets ein paar Bierchen zwischendurch und hatten sogar auch noch Zeit den botanischen Garten anzuschaun (Jardim Botânico). Es ist wirklich besonders wie diese Stadt zwischen den ikonischen grünen Hügeln und dem blauen Ozean liegt. Die Straßen sind voller Leben, die Menschen fröhlich und immer super freundlich. Und nicht einmal fühlte ich mich unsicher!
Genau vor meinem Hotelzimmer reparierte ein Mechaniker Autos mitten auf der Kreuzung. Wie schön dass hier sowas möglich ist. Sogar die Polizei ließ sich von ihm die Reifen wechseln!
Nach nur drei Nächten musste ich schon wieder weiter, weil ich Werner, Ulli und meine Olga in seiner Ferienwohnung in Natal mehr als 2500 km weiter nördlich treffen wollte...
30° | sonnig | km 935
Von den Alpen in den Dschungel
am 2018-04-01 in Brasilien
[Basti] Während meiner langen Reise nach Norden hatte ich mir vorgenommen wenigstens einen sehenswürdigen Ort pro Tag anzusteuern. Meine erste Idee war ein Schweizer Museum nicht unweit von Rio. Ich wusste aber nicht dass mich der Weg dorthin durch ein Gebiet voller Immigranten aus Zentraleuropa führen würde. Die größte Stadt durch die ich fuhr hieß Nova Friburgo und ich sah beim Vorbeifahren viel Lustiges, wie z.B. das
Lokal "Weg Bier". Leider oder zum Glück hatten sie geschlossen, denn das wäre wohl Grund genug gewesen die "ohne Alkohol am Steuer" Regel zu brechen ;)
Die Casa Suíca stellte ein paar traditionelle Schweizer Gegenstände aus, aber leider war alles nur auf Portugiesisch erklärt. Die wirkliche Attraktion war aber sowieso deren Delikatessengeschäft und das Restaurant. Es ist nämlich gleichzeitig eine Schweizer Käserei und Metzgerei! Natürlich konnte ich nicht widerstehen. Ich bestellte eine Käsesuppe, ein Mousse au Chocolat und eine heiße Schokolade. Es war himmlisch! Ich probierte auch etwas Käse und kaufte mir einen geräucherten Schinken. Das zusammen mit dem bergigen satt grünem Umland fühlte sich an als wäre ich in den Alpen.
Deshalb entschied ich mich auch gleich dort ein Hotel zu suchen. Wieder konnte ich nicht widerstehen und stoppte beim Hotel Baviera. Da erstmal keiner da war musste ich etwas warten, dafür wurde ich dann äußerst freundlich von dem älteren Pärchen begrüßt. Sie gaben mir ein riesiges privates Zimmer mit 5(!) Betten und Bad. Obwohl ich der einzige Gast war machten sie mir am Morgen extra heißen Kaffee. Ein tolles kleines Hotel!
Am nächsten Tag hatte ich zunächst Spaß auf kleinen Schotterwegen, realisierte aber bald dass ich so nicht vorwärts komme. Und für mein nächstes Ziel musste ich sowieso einen ordentlichen Umweg in Kauf nehmen. Also fuhr ich so lang wie möglich bis zum Sonnenuntergang. Ich probierte das Tankstellenhotel direkt vor Mutum und war sehr positiv überrascht. Es war modern, super sauber und günstig. Nachteil war dass ich mein Bike draußen vor der Tankstelle parken musste. Naja zu dem Zeitpunkt fühlte ich mich schon wieder sicher genug es auszuprobieren und wurde natürlich wieder bestätigt.
Am Morgen gings dann zum Muriqui Reservat. Der Abzweig war schwer zu sehen und fast zugewuchert. Nach ein paar hundert Metern erreichte ich ein verlassenes Besucherzentrum. Die einzige Info die ich fand war ein Schild mit einer sehr abstrakten Karte.
Ich wusste dass die Muriquis (besser bekannt als Spinnenaffen) mittlerweile wirklich selten geworden sind und dieses Reservat die vermutlich besten Chancen bot welche in ihrer natürlichen Umgebung zu sehen. Ich ließ mein Bike stehen und ging los. Ohne Peil was ich machen sollte oder wo ich hin sollte folgte ich einfach dem Weg. Ich war mitten in einem dichten Regenwald mit riesigen Bäumen, großen Spinnen und schönen Schmetterlingen. Glücklicherweise kam ein junger Student vorbei um die Affen zu studieren. Er konnte englisch und erzählte mir bisschen was über die Muriquis.
[Basti] Plötzlich hörten wir ein paar Bäume rascheln und wir sahen einen Muriqui ziemlich hoch oben im Baum. Er bewegte sich langsam von Baum zu Baum. Wir folgten ihm und schließlich sprangen immer mehr Muriquis über unseren Köpfen durch die Bäume. Es war eine ganze Familie! Der Student konnte sie sogar namentlich zuordnen! Es war wahnsinnig faszinierend zu sehen wie diese großen Affen so ruhig und mühelos durch die Bäume schwingen. Wir schienen sie nicht im geringsten zu stören. Es sah aus als würde der erste Affe den Weg prüfen und die anderen ihm dann über die selben Zweige folgen. Ich sah sogar eine Mutter mit ihrem Kind. Was für ein Erlebnis! So anders und soviel besser als Affen in Gefangenschaft zu sehen.
Ich fühlte mich unglaublich glücklich und fuhr zurück auf die Hauptstraße um wieder Kilometer zu schruppen. Ich fuhr wieder bis zum Sonnenuntergang und nahm direkt das erste Hotel in Teófilo Otoni. Der Eigentümer war freundlich und seine Frau kochte gleich nebenan in einem kleinen Restaurant. Leider war das Zimmer viel zu warm und ziemlich dreckig, also schlief ich schlecht. Für heute hatte ich mein Glück wohl schon aufgebraucht ;)
Lokal "Weg Bier". Leider oder zum Glück hatten sie geschlossen, denn das wäre wohl Grund genug gewesen die "ohne Alkohol am Steuer" Regel zu brechen ;)
Die Casa Suíca stellte ein paar traditionelle Schweizer Gegenstände aus, aber leider war alles nur auf Portugiesisch erklärt. Die wirkliche Attraktion war aber sowieso deren Delikatessengeschäft und das Restaurant. Es ist nämlich gleichzeitig eine Schweizer Käserei und Metzgerei! Natürlich konnte ich nicht widerstehen. Ich bestellte eine Käsesuppe, ein Mousse au Chocolat und eine heiße Schokolade. Es war himmlisch! Ich probierte auch etwas Käse und kaufte mir einen geräucherten Schinken. Das zusammen mit dem bergigen satt grünem Umland fühlte sich an als wäre ich in den Alpen.
Deshalb entschied ich mich auch gleich dort ein Hotel zu suchen. Wieder konnte ich nicht widerstehen und stoppte beim Hotel Baviera. Da erstmal keiner da war musste ich etwas warten, dafür wurde ich dann äußerst freundlich von dem älteren Pärchen begrüßt. Sie gaben mir ein riesiges privates Zimmer mit 5(!) Betten und Bad. Obwohl ich der einzige Gast war machten sie mir am Morgen extra heißen Kaffee. Ein tolles kleines Hotel!
Am nächsten Tag hatte ich zunächst Spaß auf kleinen Schotterwegen, realisierte aber bald dass ich so nicht vorwärts komme. Und für mein nächstes Ziel musste ich sowieso einen ordentlichen Umweg in Kauf nehmen. Also fuhr ich so lang wie möglich bis zum Sonnenuntergang. Ich probierte das Tankstellenhotel direkt vor Mutum und war sehr positiv überrascht. Es war modern, super sauber und günstig. Nachteil war dass ich mein Bike draußen vor der Tankstelle parken musste. Naja zu dem Zeitpunkt fühlte ich mich schon wieder sicher genug es auszuprobieren und wurde natürlich wieder bestätigt.
Am Morgen gings dann zum Muriqui Reservat. Der Abzweig war schwer zu sehen und fast zugewuchert. Nach ein paar hundert Metern erreichte ich ein verlassenes Besucherzentrum. Die einzige Info die ich fand war ein Schild mit einer sehr abstrakten Karte.
Ich wusste dass die Muriquis (besser bekannt als Spinnenaffen) mittlerweile wirklich selten geworden sind und dieses Reservat die vermutlich besten Chancen bot welche in ihrer natürlichen Umgebung zu sehen. Ich ließ mein Bike stehen und ging los. Ohne Peil was ich machen sollte oder wo ich hin sollte folgte ich einfach dem Weg. Ich war mitten in einem dichten Regenwald mit riesigen Bäumen, großen Spinnen und schönen Schmetterlingen. Glücklicherweise kam ein junger Student vorbei um die Affen zu studieren. Er konnte englisch und erzählte mir bisschen was über die Muriquis.
[Basti] Plötzlich hörten wir ein paar Bäume rascheln und wir sahen einen Muriqui ziemlich hoch oben im Baum. Er bewegte sich langsam von Baum zu Baum. Wir folgten ihm und schließlich sprangen immer mehr Muriquis über unseren Köpfen durch die Bäume. Es war eine ganze Familie! Der Student konnte sie sogar namentlich zuordnen! Es war wahnsinnig faszinierend zu sehen wie diese großen Affen so ruhig und mühelos durch die Bäume schwingen. Wir schienen sie nicht im geringsten zu stören. Es sah aus als würde der erste Affe den Weg prüfen und die anderen ihm dann über die selben Zweige folgen. Ich sah sogar eine Mutter mit ihrem Kind. Was für ein Erlebnis! So anders und soviel besser als Affen in Gefangenschaft zu sehen.
Ich fühlte mich unglaublich glücklich und fuhr zurück auf die Hauptstraße um wieder Kilometer zu schruppen. Ich fuhr wieder bis zum Sonnenuntergang und nahm direkt das erste Hotel in Teófilo Otoni. Der Eigentümer war freundlich und seine Frau kochte gleich nebenan in einem kleinen Restaurant. Leider war das Zimmer viel zu warm und ziemlich dreckig, also schlief ich schlecht. Für heute hatte ich mein Glück wohl schon aufgebraucht ;)
33° | sonnig | km 2039
Unerwartet neue Freunde
am 2018-04-05 in Brasilien
[Basti] Um Zeit gut zumachen fuhr ich den ganzen nächsten Tag auf der Hauptstraße. Schon ziemlich nah an meinem nächsten Ziel fand ich die wunderbar saubere Pousada Patioba in Ibicaraí. Der Eigentümer erzählte mir etwas über einen deutschen Freund, aber ich verstand ihn nicht richtig und ehrlicherweise sehnte ich mich nach ner ordentlichen Mütze voll Schlaf.
Direkt nach meiner Dusche wartete allerdings schon der deutsche Freund auf mich in der Lobby. So traf ich Bernd und wir beschlossen umgehend noch auf ein Bier ins Dorf zu fahren. Er zeigte mir sein unglaubliches Haus und stellte mir seine Frau vor. In Deutschland war er Schweißer und in dieses Dorf zog er mehr oder weniger durch Zufall, genießt das Leben hier aber außerordentlich. Das Haus war ein perfektes Beispiel wie Häuser in Brasilien sind. Von Außen sah es eher wie eine industrielle Garage aus, aber Innen war es sensationell. Entsprechend stolz zeigte er mir alles.
Noch interessanter war es wie er mit allen Einheimischen in seiner Lieblingskneipe umging. Er war überall bekannt und grüßte jeden. Ich verstand nicht wirklich was seine Arbeit hier war, aber er war höchst angesehen für seine deutsche Art Dinge zu machen und er schien gerne zu helfen wo er nur konnte.
Vielen herzlichen Dank Bernd für einen besonderen Abend in deinem Städtchen Ibicaraí!
Nach einer erholsamen Nacht fuhr ich zu CEPLAC (Comissão Executiva do Plano da Lavoura Cacaueira). Ich las in iOverlander davon und hoffte eine Tour zu erwischen, hatte aber schon am Eingang Schwierigkeiten zu erklären was ich wollte. Der Pförtner war jedoch äußerst freundlich und nah sich Zeit mir alles irgendwie so zu erklären dass ich es verstand: Ich müsste für 2 Stunden warten, aber ich dürfte in der Zeit deren Kantine nutzen.
Ich nutzte die Zeit um wieder ein bisschen am Blog zu schreiben und genoß ein super günstiges Mittagessen. Danach ging ich über die Straße zum Kakao Museum. Ich war irgendwie immer noch der einzige und als ich eintrat hießen mich zwei Männer zwar willkommen, fragten sich aber offensichtlich auch was ich hier wollte. Glücklicherweise sprach Erivaldo nicht nur englisch sondern freute sich auch mir alles zeigen zu dürfen. Bevor es los ging schossen wir vor meinem Bike noch ein Gruppenfoto zusammen mit dem begeisterten Pförtner.
Dann stiegen wir in sein Auto um zur Plantage zu fahren und er erklärte mir absolut alles! CEPLAC ist eine Forschungseinrichtung der Regierung mit dem Ziel die besten Anbaumethoden für verschiedenste Planzen in Brasilien zu finden. Eines der bedeutendsten Produkte speziell in der Region Bahia ist Kakao. Sie untersuchen zum Beispiel welche Pflanzen gut zusammen mit Kakaobäumen wachsen und als Schattenspender dienen können. Ich sah zum ersten mal überhaupt Kakaobäume und die Kakao Frucht. Auch die unterschiedlichen Stufen bei der Schokoladenproduktion zeigte er mir ausführlich. Obwohl Brasilien ein großer Produzent von Kakao ist produzieren sie so gut wie keine Schokolade. Alles wird exportiert. CEPLAC erforscht daher auch die Herstellung von Schokolade um lokalen Unternehmen zu helfen den Prozess zu übernehmen und damit eine höhere Wertschöpfung zu erlangen.
Eine Frau leitete die Forschung zur Herstellung der besten Schokolade und sie war sehr interessiert an meiner Meinung als erfahrener Schokoladenkenner aus Europa :)
Also probierten wir verschiedene Typen von Schokoladen, jeweils mit unterschiedlichem Kakaoanteil. Wir waren uns einig dass die mit 65% Kakao die Beste war. Es war sehr interessant. In dieser Region kann man sogar Kakaosaft trinken. Unglaublich gut!
Ich hatte auch was von einer Art Tierheim für Faultiere gelesen, das innerhalb CEPLAC sein sollte. Ich fragte Erivaldo und er erklärte mir dass es das gab, aber leider von der Regierung geschlossen wurde. Er kannte aber die Frau die das Tierheim betrieb und sie kümmert sich nun zuhause um einige behinderte Faultiere. Er rief sie an und fragte ob wir sie kurz besuchen dürften!
Und wieder hatte ich Glück und wir waren eingeladen. Abends fuhren wir dorthin und ich durfte Vera Lucia de Oliveira kennenlernen, oder die Faultierfrau, wie sie in einigen deutschen Zeitungen tituliert wurde. Sie hatte drei Faultiere in einem Raum, der mit dicken Seilen, Balken und einer Leiter Faultiergerecht eingerichtet war. Sie nahm ein blindes Faultier auf ihre Schulter und ich konnte es ein bisschen streicheln. Das Faultier umarmte sie fast wie ein menschliches Baby. Wahnsinnig süß! Und ich konnte mein Glück kaum fassen.
Vera verbringt all ihre Zeit sich liebevoll um diese einzigartigen Tiere zu kümmern und es ist sehr traurig dass die Regierung sie nicht mehr unterstützt. Obwohl sie selbst nicht darum bat konnte ich nicht anders als sie mit einer kleinen Spende zu unterstützen. Bitte denkt daran falls ihr sie auch mal besuchen wollt.
Erivaldo bot mir dann auch noch an bei ihm zu schlafen und führte mich durch Ilhéus. Dabei ließ er mich einige lokale Spezialitäten probieren. Was für ein Tag voller liebevoller Menschen und außergewöhnlichen Eindrücken!
Nach all dem musste ich aber wirklich weiter nach Natal! Ich umfuhr Salvador, blieb eine Nacht in Cristinapolis und fuhr erst nahe Coruripe zum Strand. Vollkommen ausserhalb der Saison hatte ich einen perfekten Sandstrand nur für mich. Nur einen Tag später erreichte ich endlich Pirangi do Sul, wo Werner und Ulli schon auf mich warteten.
Direkt nach meiner Dusche wartete allerdings schon der deutsche Freund auf mich in der Lobby. So traf ich Bernd und wir beschlossen umgehend noch auf ein Bier ins Dorf zu fahren. Er zeigte mir sein unglaubliches Haus und stellte mir seine Frau vor. In Deutschland war er Schweißer und in dieses Dorf zog er mehr oder weniger durch Zufall, genießt das Leben hier aber außerordentlich. Das Haus war ein perfektes Beispiel wie Häuser in Brasilien sind. Von Außen sah es eher wie eine industrielle Garage aus, aber Innen war es sensationell. Entsprechend stolz zeigte er mir alles.
Noch interessanter war es wie er mit allen Einheimischen in seiner Lieblingskneipe umging. Er war überall bekannt und grüßte jeden. Ich verstand nicht wirklich was seine Arbeit hier war, aber er war höchst angesehen für seine deutsche Art Dinge zu machen und er schien gerne zu helfen wo er nur konnte.
Vielen herzlichen Dank Bernd für einen besonderen Abend in deinem Städtchen Ibicaraí!
Nach einer erholsamen Nacht fuhr ich zu CEPLAC (Comissão Executiva do Plano da Lavoura Cacaueira). Ich las in iOverlander davon und hoffte eine Tour zu erwischen, hatte aber schon am Eingang Schwierigkeiten zu erklären was ich wollte. Der Pförtner war jedoch äußerst freundlich und nah sich Zeit mir alles irgendwie so zu erklären dass ich es verstand: Ich müsste für 2 Stunden warten, aber ich dürfte in der Zeit deren Kantine nutzen.
Ich nutzte die Zeit um wieder ein bisschen am Blog zu schreiben und genoß ein super günstiges Mittagessen. Danach ging ich über die Straße zum Kakao Museum. Ich war irgendwie immer noch der einzige und als ich eintrat hießen mich zwei Männer zwar willkommen, fragten sich aber offensichtlich auch was ich hier wollte. Glücklicherweise sprach Erivaldo nicht nur englisch sondern freute sich auch mir alles zeigen zu dürfen. Bevor es los ging schossen wir vor meinem Bike noch ein Gruppenfoto zusammen mit dem begeisterten Pförtner.
Dann stiegen wir in sein Auto um zur Plantage zu fahren und er erklärte mir absolut alles! CEPLAC ist eine Forschungseinrichtung der Regierung mit dem Ziel die besten Anbaumethoden für verschiedenste Planzen in Brasilien zu finden. Eines der bedeutendsten Produkte speziell in der Region Bahia ist Kakao. Sie untersuchen zum Beispiel welche Pflanzen gut zusammen mit Kakaobäumen wachsen und als Schattenspender dienen können. Ich sah zum ersten mal überhaupt Kakaobäume und die Kakao Frucht. Auch die unterschiedlichen Stufen bei der Schokoladenproduktion zeigte er mir ausführlich. Obwohl Brasilien ein großer Produzent von Kakao ist produzieren sie so gut wie keine Schokolade. Alles wird exportiert. CEPLAC erforscht daher auch die Herstellung von Schokolade um lokalen Unternehmen zu helfen den Prozess zu übernehmen und damit eine höhere Wertschöpfung zu erlangen.
Eine Frau leitete die Forschung zur Herstellung der besten Schokolade und sie war sehr interessiert an meiner Meinung als erfahrener Schokoladenkenner aus Europa :)
Also probierten wir verschiedene Typen von Schokoladen, jeweils mit unterschiedlichem Kakaoanteil. Wir waren uns einig dass die mit 65% Kakao die Beste war. Es war sehr interessant. In dieser Region kann man sogar Kakaosaft trinken. Unglaublich gut!
Ich hatte auch was von einer Art Tierheim für Faultiere gelesen, das innerhalb CEPLAC sein sollte. Ich fragte Erivaldo und er erklärte mir dass es das gab, aber leider von der Regierung geschlossen wurde. Er kannte aber die Frau die das Tierheim betrieb und sie kümmert sich nun zuhause um einige behinderte Faultiere. Er rief sie an und fragte ob wir sie kurz besuchen dürften!
Und wieder hatte ich Glück und wir waren eingeladen. Abends fuhren wir dorthin und ich durfte Vera Lucia de Oliveira kennenlernen, oder die Faultierfrau, wie sie in einigen deutschen Zeitungen tituliert wurde. Sie hatte drei Faultiere in einem Raum, der mit dicken Seilen, Balken und einer Leiter Faultiergerecht eingerichtet war. Sie nahm ein blindes Faultier auf ihre Schulter und ich konnte es ein bisschen streicheln. Das Faultier umarmte sie fast wie ein menschliches Baby. Wahnsinnig süß! Und ich konnte mein Glück kaum fassen.
Vera verbringt all ihre Zeit sich liebevoll um diese einzigartigen Tiere zu kümmern und es ist sehr traurig dass die Regierung sie nicht mehr unterstützt. Obwohl sie selbst nicht darum bat konnte ich nicht anders als sie mit einer kleinen Spende zu unterstützen. Bitte denkt daran falls ihr sie auch mal besuchen wollt.
Erivaldo bot mir dann auch noch an bei ihm zu schlafen und führte mich durch Ilhéus. Dabei ließ er mich einige lokale Spezialitäten probieren. Was für ein Tag voller liebevoller Menschen und außergewöhnlichen Eindrücken!
Nach all dem musste ich aber wirklich weiter nach Natal! Ich umfuhr Salvador, blieb eine Nacht in Cristinapolis und fuhr erst nahe Coruripe zum Strand. Vollkommen ausserhalb der Saison hatte ich einen perfekten Sandstrand nur für mich. Nur einen Tag später erreichte ich endlich Pirangi do Sul, wo Werner und Ulli schon auf mich warteten.
28° | sonnig / regnerisch | km 350
Urlaubszeit
am 2018-04-09 in Brasilien
[Basti] Ich war schon einmal in Werners toller Strandwohnung in Pirangi do Sul und freute mich nun auf einige erholsame bikefreie Tage. Und nebenbei wollte ich meinen Flug nach Lissabon organisieren. Wenige Tage nachdem ich ankam holten wir meine Olga vom Flughafen ab und feierten alle zusammen meinen Geburtstag.
Das Wetter war die ersten Tage überraschend regnerisch, weshalb wir erstmal nur den weltgrößten Cashewbaum (O Maior Cajueiro do Mundo) nebenan besuchten. Wir surften dann einen Tag an Natal's Ponta Negra und Abends genossen wir mehrmals Brasiliens berühmtes Rodizio. Definitiv ein Muss! Wir waren auch einen Abend bei Werners brasilianischer Freundin Simone zum Essen und Cocktailtrinken eingeladen.
Während unseres Aufenthalts versuchte Werner einen Handwerker für ein paar kleine Reperaturen in seiner Wohnung aufzutreiben. Es dauerte drei Tage bis er endlich mal auftauchte und dann hatte nichtmal Werkzeug dabei... Werner war darüber nicht überrascht, das sei normal. Dieser Handwerker war auch noch bekannt als einer der verlässlicheren!
Naja seine Arbeit war auch noch so mies (ein paar neue Silikonfugen), dass wir irgendwann beschlossen es lieber selbst zu machen... Insgesamt reparierten wir nicht nur die Silikonfugen in der Küche und den Bädern, wir erneuerten auch gleich Glühbirnen, beide Wasserhähne, eine Dusche samt Warmwasserheizung und eine Klimaanlage.
Ein absolutes Highlight in Natal ist eine Buggy Tour durch Sanddünen und entlang der endlosen Strände. Es ist ein Tag voller Aktion und Spaß! An kurzen Stops kann man Zip Lines und Wasserrutschen runterrasen oder einfach einen Cocktail genießen während man Mitten im kühlen See sitzt.
Ein Ausflug nach Pipa war natürlich genauso Pflicht. Olga und ich nahmen auf meiner AT den direkten Weg über den Strand. Wir fuhren also einige km direkt neben dem Meer über den Strand bis zu einer Fähre, die uns dann über einen Fluss in das nächste Dorf brachte. Für mich ist es immer was besonderes am Strand entlang zu fahren.
Pipa ist ein kleines touristisches Dorf voll kreativer Kunst und Hippie Kultur. Definitiv sehenswert! Olga und ich mieteten uns ein kleines Haus ein bisschen außerhalb. Während unserer Zeit dort trafen wir auch wieder Werner und Ulli an einem geheimen Traumstrand und genossen Cocktails und Bier. Das Leben ist schön!
Übrigens unser Lieblingsbier hieß Eisenbahn und war so gut wie deutsches Bier ;)
Leider musste Olga nach nicht einmal zwei Wochen schon wieder zurückfliegen. Danke mein Schatz, es war so schön mit dir!
Und nun war es allerhöchste Zeit auch meinen Flug zu organisieren! Die wenigen Antworten auf meine Anfragen riefen alle abstruse Preise auf.
Um für meine AT ein Crate aufzutreiben fuhren Werner und ich zum nächsten Honda Händler. Sie empfingen uns sehr freundlich, konnten uns aber nicht helfen, da sie ihre Bikes ohne Crates geliefert bekommen.
Aber er kannte jemanden, der auch eine neue Africa Twin fährt und uns helfen könnte. So kamen wir zum Motorrad Club motoclube B-17 und lernten deren Präsidenten Márcio Antunes kennen. Er hieß uns unglaublich freundlich Willkommen. Er war nicht nur fasziniert von meiner Reise sondern natürlich auch sehr interessiert an meinen Erfahrung mit seiner geliebten neuen Africa Twin. Er rief jemanden an und versprach morgen ein Crate für mich zu haben.
Mit seinen Verständnis wie Brasilien normalerweise funktioniert glaubte das Werner kein bisschen und nach den Erfahrungen mit dem Handwerker musste ich ihm da schon eher zustimmen.
Aber da kannten wir ja Márcio noch nicht wirklich! Am nächsten Tag sendete er mir ein Bild von dem Crate bei ihm im Club. Wieder ein BMW 1200 GS crate. Perfekt!
Am Samstag lud er uns zum Grillen in den Club ein und wir lernten einige Mitglieder kennen. Sie hatten eine große Werkstatt, einen Waschplatz, wo man sein Bike von zwei Mädels putzen lassen konnte und eine klimatisierte Bar inklusive Friseursalon!
Werner verbesserte sein Portugiesisch und ich fand Carlos, auch ein Africa Twin Fahrer aber mit Englischkenntnissen.
Alle waren wahnsinnig freundlich und bereit mit bei allem zu helfen. Sie kontaktierten Freunde um zu sehen ob sie mir nicht auch bei dem Flug helfen könnten. Bis jetzt hatte ich nämlich immer noch nur Angebote von über 3000 Dollar für den Flug meines Bikes nach Lissabon. In den nächsten Tagen fuhr ich noch mehrmals zum Club um was zu reparieren, um mein Bike zu waschen oder einfach nochmal um zu Grillen. Zwischenzeitlich mussten auch Werner und Ulli heimfliegen, aber ich durfte so lange ich wollte in Werners Wohnung bleiben. Vielen herzlichen Dank Werner, es hat unglaublich viel Spaß gemacht und du hast mir wahnsinnig geholfen! Ich wüsste auch keinen besseren Ort um meine letzten Tage auf dem amerikanischem Kontinent zu verbringen.
Carlos kommt eigentlich aus Recife und dort trieb er einen Freund auf, der mir einen deutlich besseren Preis für den Flug machen konnte. Aber ich müsste entsprechend nach Recife fahren und dort ein neues Crate auftreiben. Trotzdem sah es zu dem Zeitpunkt nach der besten Lösung aus und um noch einen akzeptablen Preis für meinen Flug zu bekommen buchte ich einen von Recife nach Lissabon für Dienstag Abend, den 8. Mai.
Direkt am nächsten Tag bekam ich doch noch ein Angebot von B&M Log. Von Natal nach Lisbon für 2380 USD. Das war noch günstiger als von Recife und ich hatte das Crate hier und die Hilfe von Márcio! Also entschied ich mich schnell um und hoffte dass Danielle von B&M Log super schnell sein würde! Ich selbst würde dann den Bus nach Recife nehmen und von dort fliegen...
Gott sei Dank war Danielle wirklich super schnell und ich konnte mein Bike am Montag zum Flughafen bringen. So konnte ich direkt im Club mein Bike komplett mit allem im Crate festzurren. Márcio half mir unglaublich und sein Bruder fuhr dann mich und mein Bike zum Flughafen. Yuri von B&M Log wartete schon mit allen notwendigen Dokumenten. Alles lief reibungslos, sogar trotz meines komischen temporären Import Dokuments.
Zurück im Club lieh mir Márcio auch noch sein Bike für Nacht! Wir trafen uns dann noch zum Abendessen in der Pizzeria Bari Palesi in Natal. Wir hatten ein köstliches und unterhaltsames Essen zusammen mit seiner Frau und seinem Sohn. Und wow wie unterschiedlich sich seine Africa Twin zu meiner anfühlte ;)
Am nächsten Morgen fuhr ich zum Club um Márcio seine AT zurückzubringen und er fuhr mich anschließend zum Busbahnhof, wo auch noch Carlos auftauchte! Ich kann euch wirklich nicht genug danken, es war ein unvergesslicher Spaß mit euch!
Die Busfahrt nach Recife verlief wie geplant und ich erwischte meinen Flug nach Europa.
Am 4. August 2018, nur ein bisschen mehr als ein Monat nach meiner Ankunft zuhause bekam ich von Carlos die unendlich traurige Nachricht dass Márcio in einem Motorradunfall ums Leben kam. Mein Herz ist immer noch gebrochen und ich werde ihn immer als den stets fröhlichen und unglaublich hilfsbereiten Freund in Erinnerung halten. Es gibt eine schöne Hommage auf Youtube über ihn, sogar mit einem Bild von mir. Ich bereue wirklich dass wir es aus irgendwelchen Gründen nie geschafft haben mal ne Runde zusammen zu fahren.
Das Wetter war die ersten Tage überraschend regnerisch, weshalb wir erstmal nur den weltgrößten Cashewbaum (O Maior Cajueiro do Mundo) nebenan besuchten. Wir surften dann einen Tag an Natal's Ponta Negra und Abends genossen wir mehrmals Brasiliens berühmtes Rodizio. Definitiv ein Muss! Wir waren auch einen Abend bei Werners brasilianischer Freundin Simone zum Essen und Cocktailtrinken eingeladen.
Während unseres Aufenthalts versuchte Werner einen Handwerker für ein paar kleine Reperaturen in seiner Wohnung aufzutreiben. Es dauerte drei Tage bis er endlich mal auftauchte und dann hatte nichtmal Werkzeug dabei... Werner war darüber nicht überrascht, das sei normal. Dieser Handwerker war auch noch bekannt als einer der verlässlicheren!
Naja seine Arbeit war auch noch so mies (ein paar neue Silikonfugen), dass wir irgendwann beschlossen es lieber selbst zu machen... Insgesamt reparierten wir nicht nur die Silikonfugen in der Küche und den Bädern, wir erneuerten auch gleich Glühbirnen, beide Wasserhähne, eine Dusche samt Warmwasserheizung und eine Klimaanlage.
Ein absolutes Highlight in Natal ist eine Buggy Tour durch Sanddünen und entlang der endlosen Strände. Es ist ein Tag voller Aktion und Spaß! An kurzen Stops kann man Zip Lines und Wasserrutschen runterrasen oder einfach einen Cocktail genießen während man Mitten im kühlen See sitzt.
Ein Ausflug nach Pipa war natürlich genauso Pflicht. Olga und ich nahmen auf meiner AT den direkten Weg über den Strand. Wir fuhren also einige km direkt neben dem Meer über den Strand bis zu einer Fähre, die uns dann über einen Fluss in das nächste Dorf brachte. Für mich ist es immer was besonderes am Strand entlang zu fahren.
Pipa ist ein kleines touristisches Dorf voll kreativer Kunst und Hippie Kultur. Definitiv sehenswert! Olga und ich mieteten uns ein kleines Haus ein bisschen außerhalb. Während unserer Zeit dort trafen wir auch wieder Werner und Ulli an einem geheimen Traumstrand und genossen Cocktails und Bier. Das Leben ist schön!
Übrigens unser Lieblingsbier hieß Eisenbahn und war so gut wie deutsches Bier ;)
Leider musste Olga nach nicht einmal zwei Wochen schon wieder zurückfliegen. Danke mein Schatz, es war so schön mit dir!
Und nun war es allerhöchste Zeit auch meinen Flug zu organisieren! Die wenigen Antworten auf meine Anfragen riefen alle abstruse Preise auf.
Um für meine AT ein Crate aufzutreiben fuhren Werner und ich zum nächsten Honda Händler. Sie empfingen uns sehr freundlich, konnten uns aber nicht helfen, da sie ihre Bikes ohne Crates geliefert bekommen.
Aber er kannte jemanden, der auch eine neue Africa Twin fährt und uns helfen könnte. So kamen wir zum Motorrad Club motoclube B-17 und lernten deren Präsidenten Márcio Antunes kennen. Er hieß uns unglaublich freundlich Willkommen. Er war nicht nur fasziniert von meiner Reise sondern natürlich auch sehr interessiert an meinen Erfahrung mit seiner geliebten neuen Africa Twin. Er rief jemanden an und versprach morgen ein Crate für mich zu haben.
Mit seinen Verständnis wie Brasilien normalerweise funktioniert glaubte das Werner kein bisschen und nach den Erfahrungen mit dem Handwerker musste ich ihm da schon eher zustimmen.
Aber da kannten wir ja Márcio noch nicht wirklich! Am nächsten Tag sendete er mir ein Bild von dem Crate bei ihm im Club. Wieder ein BMW 1200 GS crate. Perfekt!
Am Samstag lud er uns zum Grillen in den Club ein und wir lernten einige Mitglieder kennen. Sie hatten eine große Werkstatt, einen Waschplatz, wo man sein Bike von zwei Mädels putzen lassen konnte und eine klimatisierte Bar inklusive Friseursalon!
Werner verbesserte sein Portugiesisch und ich fand Carlos, auch ein Africa Twin Fahrer aber mit Englischkenntnissen.
Alle waren wahnsinnig freundlich und bereit mit bei allem zu helfen. Sie kontaktierten Freunde um zu sehen ob sie mir nicht auch bei dem Flug helfen könnten. Bis jetzt hatte ich nämlich immer noch nur Angebote von über 3000 Dollar für den Flug meines Bikes nach Lissabon. In den nächsten Tagen fuhr ich noch mehrmals zum Club um was zu reparieren, um mein Bike zu waschen oder einfach nochmal um zu Grillen. Zwischenzeitlich mussten auch Werner und Ulli heimfliegen, aber ich durfte so lange ich wollte in Werners Wohnung bleiben. Vielen herzlichen Dank Werner, es hat unglaublich viel Spaß gemacht und du hast mir wahnsinnig geholfen! Ich wüsste auch keinen besseren Ort um meine letzten Tage auf dem amerikanischem Kontinent zu verbringen.
Carlos kommt eigentlich aus Recife und dort trieb er einen Freund auf, der mir einen deutlich besseren Preis für den Flug machen konnte. Aber ich müsste entsprechend nach Recife fahren und dort ein neues Crate auftreiben. Trotzdem sah es zu dem Zeitpunkt nach der besten Lösung aus und um noch einen akzeptablen Preis für meinen Flug zu bekommen buchte ich einen von Recife nach Lissabon für Dienstag Abend, den 8. Mai.
Direkt am nächsten Tag bekam ich doch noch ein Angebot von B&M Log. Von Natal nach Lisbon für 2380 USD. Das war noch günstiger als von Recife und ich hatte das Crate hier und die Hilfe von Márcio! Also entschied ich mich schnell um und hoffte dass Danielle von B&M Log super schnell sein würde! Ich selbst würde dann den Bus nach Recife nehmen und von dort fliegen...
Gott sei Dank war Danielle wirklich super schnell und ich konnte mein Bike am Montag zum Flughafen bringen. So konnte ich direkt im Club mein Bike komplett mit allem im Crate festzurren. Márcio half mir unglaublich und sein Bruder fuhr dann mich und mein Bike zum Flughafen. Yuri von B&M Log wartete schon mit allen notwendigen Dokumenten. Alles lief reibungslos, sogar trotz meines komischen temporären Import Dokuments.
Zurück im Club lieh mir Márcio auch noch sein Bike für Nacht! Wir trafen uns dann noch zum Abendessen in der Pizzeria Bari Palesi in Natal. Wir hatten ein köstliches und unterhaltsames Essen zusammen mit seiner Frau und seinem Sohn. Und wow wie unterschiedlich sich seine Africa Twin zu meiner anfühlte ;)
Am nächsten Morgen fuhr ich zum Club um Márcio seine AT zurückzubringen und er fuhr mich anschließend zum Busbahnhof, wo auch noch Carlos auftauchte! Ich kann euch wirklich nicht genug danken, es war ein unvergesslicher Spaß mit euch!
Die Busfahrt nach Recife verlief wie geplant und ich erwischte meinen Flug nach Europa.
Am 4. August 2018, nur ein bisschen mehr als ein Monat nach meiner Ankunft zuhause bekam ich von Carlos die unendlich traurige Nachricht dass Márcio in einem Motorradunfall ums Leben kam. Mein Herz ist immer noch gebrochen und ich werde ihn immer als den stets fröhlichen und unglaublich hilfsbereiten Freund in Erinnerung halten. Es gibt eine schöne Hommage auf Youtube über ihn, sogar mit einem Bild von mir. Ich bereue wirklich dass wir es aus irgendwelchen Gründen nie geschafft haben mal ne Runde zusammen zu fahren.