Etappentour I: von München nach Zypern - Einträge für: Türkei

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24° | sonnig | km 257

Auf dem Weg nach Istanbul

am 2012-10-24 in Türkei
Um 5 Uhr früh wurde Fabi aus seinen Träumen gerissen, als eine Kehrmaschine vorbei fuhr, die den Geräuschpegel eines starten Düsenjägers hatte. Eine halbe später durften wir dann dem Muezzinruf lauschen, der uns gefühlt direkt ins Ohr gebrüllt hat. Und es sollte nicht der letzte bleiben.

Das Tagesziel war Istanbul. Um möglichst viel von der Türkei uns ihren Menschen zu sehen, haben wir wie meistens versucht uns möglichst abseits von großen Straßen zu bewegen. In einem kleinen Dorf haben wir mit Händen und Füßen unser Mittagessen bestellt, was es war wussten wir nicht, aber es hat gut geschmeckt. Als wir erklärten, dass wir nach Istanbul wollen, wurden wir eindringlich vor Betrüger und Taschendieben gewarnt. Mal schauen, was uns erwarten wird.

Als wir Istanbul erreichten wurden wir direkt vom Verkehr erschlagen. Wir haben Chaos erwartet, aber das war schlimmer. Rückwärts die Autobahnauffahrt verlassen, Ampeln, Markierungen, Vorfahrt, Rückspiegel, Blinker, alles nicht vorhanden, oder wird ignoriert. Während man versucht nicht über den Haufen gefahren zu werden, war es eine Aufgabe sich nicht zu verlieren. Es machte den Eindruck dass alle vierrädrigen Fahrzeuge nach dem Motto fuhren: DU bist der schwächere, also mach Platz, oder ich mach ihn mir. Allerdings adaptieren wir das Fahrverhalten zum Glück zügig und konnte irgendwie mit dem Verkehr mitschwimmen.

Nach längerer Hotelsuche haben wir uns ein leckeres Abendessen gegönnt. Die Rechnung lag bei 150 TL und Basti gab wieder mal ein großzügiges Trinkgeld von 30 TL (ca. 12 €) aufgrund von Umrechnungsproblemen. Nachdem das nicht das erste mal war wurde ihm erst mal das Recht den Gemeinschaftsgeldbeutel zu verwalten entzogen und die Verantwortung an Fabi und Denis übertragen.
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25° | sonnig | km 0

Istanbul

am 2012-10-25 in Türkei
Gut ausgeschlafen machten wir uns auf den Weg um uns die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Istanbul anzusehen. Allerdings verhält es sich wie bereits in Athen, am besten selbst hin fahren und alles entdecken.

An diesem Abend lernten wir die zwei lustigsten Amerikaner kennen. Sie saßen am Tisch neben uns und wurden recht überschwänglich von den Bedienungen begrüßt, wodurch wir auf sie aufmerksam geworden sind. Auf Nachfrage, woher es kommt, dass sie so begrüßt wurden, haben Sie gemeint, dass sie am Vorabend im Hinterzimmer mit den Bedienungen was getrunken haben. Wir haben uns von Anfang an gut verstanden und uns entschlossen gemeinsam in die nächste Bar zu ziehen.

Kevin, Scott (die beiden Amis), Murat (ein Türke den die beiden kannten) und wir drei haben verzweifelt nach einem Club gesucht, allerdings kommt man ohne weibliche Begleitung nirgendwo rein, außer man zahlt ca. 50 TL Eintritt... So zogen wir weiter von Bar zu Bar, bis wir auf einen kleinen Straßenverkäufer gestoßen sind, der Miesmuscheln mit Reis und Zitrone angeboten hat. Genau der richtige Mitternachtssnack. Nachdem der halbe Stand weggefuttert war ging die Tour frisch gestärkt noch für einige Zeit weiter.
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25° | sonnig | km 0

Hamam und der Teppichverkäufer

am 2012-10-26 in Türkei
Da wir mit Kevin in Scott einen sehr lustigen Abend verbracht haben, entschieden wir uns sie wieder zu treffen. Noch kurz die dreckige Wäsche eingepackt um sie in einem Waschsalon waschen zu lassen und los. Leider kostete der Spaß 100 TL pro Tüte und so verzichteten wir erst einmal auf den Service.

Begrüßt wurden wir von Kevin und Scott mit einem lautstarken und fast perfektem „Auf Wiedersehen“. Es gab eine Runde Bier und nach kurzer Zeit war klar, dass wir unsere Sightseeing Pläne über den Haufen werfen und den Tag zusammen verbringen. Murat organisierte einen Besuch im angeblich ältesten Hamam in Istanbul. Dort hieß das Programm; baden, saunen, massieren lassen und nochmal saunen. Somit waren wir entspannt für die nächsten drei Tage.

Kevin erwähnte im Laufe des Tages, dass er sich gerne einen originalen türkischen Teppich zulegen wollte. Natürlich konnte auch hier Murat aushelfen. So fanden wir uns nach kurzer Zeit in einem größeren Raum mit einer Couch und gefühlten 1000 Teppichen wieder. Während Kevin die Verkaufsgespräche führte wurden wir mit Köfte und Bier versorgt. Am Ende hat er einen – nicht ganz preisgünstigen – gefunden. (Wie sich im Nachhinein herausstellte, fand sein Hund zu Hause in Amerika großen gefallen daran und dient im als neuer Schlafplatz)

Für uns stand als nächstes eine Bustour über den Bosporus und durch Istanbul an. Dort angekommen stellte sich allerdings heraus, dass alle Plätze bereits ausgebucht waren. Somit ergaben wir uns unserem Schicksal und gingen zurück zu den Amis in die Bar.

Am Abend führte uns Murat noch in das beste Fischrestaurant, wo wir uns durch den Ozean aßen. Die Nacht beendeten wir mit einer letzten Runde Bier in der „Stammkneipe“ und tranken auf die schöne Zeit die wir in Istanbul hatten.
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21° | sonnig | km 223

Zeit für einen Kettenwechsel

am 2012-10-27 in Türkei
Für Fabi und Denis war es Zeit für einen Kettenwechsel. Nachdem wir in Thessaloniki das richtige Werkzeug dafür gekauft haben, sollte die ganze Aktion eigentlich nicht länger als eine Stunde dauern. Fabi hat direkt am Anfang eine Schraube abgedreht, konnte die Misere aber recht schnell beheben. Eine der beiden Ketten war zu lang, drum haben wir versucht sie um zwei Glieder zu kürzen. Ergebnis waren zwei von zwei kaputte Pins zum Kette nieten. Nach kurzer Ratlosigkeit ist uns zum Glück eingefallen, dass wir noch eine Ersatzkette dabei hatten. Diese hat dann auch gepasst und nach nur ungefähr 3 Stunden waren die Kettenwechsel vollzogen.

Eigentlich wollten wir uns zum Frühstück nochmal mit Kevin und Scott in der Bar treffen (irgendwo hier), aber nachdem die zwei ähnliche Chaoten sind, haben wir uns natürlich verpasst.

Auf dem Weg aus Istanbul heraus sind wir zum ersten mal von der Polizei aufgehalten worden. Nachdem wir auf Nachfrage unser Herkunftsland mitteilten war die Kontrolle schnell beendet. Der Polizist entschuldigte sich bei uns, dass wir aufgehalten wurden und durften, ohne ein Dokument vorzeigen zu müssen, weiterfahren. Warum genau ist uns bis heute nicht klar.

Dann war es endlich zeit Europa zu verlassen und über die Bosporus Brücke nach Asien zu fahren. Auf dem Weg nach Izmir wurden wir an einer Tankstelle zum Tee eingeladen und immer wieder haben uns Kinder zugewunken. Man hat gemerkt, dass wir doch langsam ein Stück weg waren. Nach ein paar Tagen in der Türkei waren wir absolut begeistert von der Freundlichkeit und Gastfreundschaft.
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26° | sonnig | km 296

Izmir

am 2012-10-28 in Türkei
Nach einer sehr ruhigen Nacht, vorallem im Vergleich zu Istanbul, haben wir Susurluk verlassen und uns auf den Weg nach Izmir gemacht. Nachdem wir erneut die Zeitumstellung zu spät mitgekriegt haben, waren wir sogar noch früher unterwegs als geplant.

So sind wir am späten Nachmittag bereits in Izmir gewesen und haben uns noch mit Deniz, eine Arbeitskollegin von Denis und Basti, treffen können. Nachdem es ihre Heimatstadt ist, hat sie uns herumführen und die besten Plätze zeigen können.

Am späten Abend haben wir mal wieder unser Glück mit einem Clubeintritt versucht. Allerdings zeigte sich, dass es hier ähnlich ausschaut. Entweder du bringst Mädls mit, oder du bleibst draussen. Eventuell lag es auch an unserem Touristenoutfit ;)

So zog es uns in eine kleine Bar mit live Musik, wo Fabi in den Morgenstunden der Band eine Runde Bier spendiert hat. Daraufhin „durften“ wir das nächste Lied mit ihm zusammen singen. Zum Glück war es eine sehr sehr kleine Bar. Und zum Glück waren wir in der Bar und nicht in einem Club.
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24° | sonnig | km 137

Ephesos

am 2012-10-29 in Türkei
Nach nur vier Stunden Schlaf haben wir uns auf die Motorräder geschwungen und dem Werk von Maurer in der Türkei einen Kurzbesuch abgestattet. Leider war dieser wirklich sehr kurz, da türkischer Unabhängigkeitstag gewesen ist und somit keiner arbeiten musste.

Also weiter zur drittgrößten Metropole der Antike, nach Ephesos. Die Stadt befindet sich in einem unglaublich guten (restauriertem) Zustand. Wir teilen keine große Leidenschaft für antike Ausgrabungsstätte (manchmal auch etwas Abfällig „alte Steine anschauen“ genannt), allerdings waren wir mehr als begeistert von Ephesos. Auch hier eine große Empfehlung unsererseits sich das Ganz vor Ort anzuschauen.

Ziemlich erschöpft von der kurzen Nacht und dem vielen Rumlaufen, suchten wir uns einen schönen Platz zum Zelten am Strand. Leider sahen wir während dem Essen einen Sturm aufziehen und während wir die Haring (Heringe) auf der einen Seite versuchten tiefer zu vergraben, wurden sie auf der anderen vom Wind wieder herausgerissen. Unmotiviert jetzt noch nach einem Hotel zu suchen beschwerten wir das Zelt und entschieden, dass es so schlimm nicht werden wird. Kurz vorm Einschlafen blitzte es zusätzlich und Basti und Denis – Fabi hat bereits geschlafen – entschieden zusammen zu packen und doch noch nach einer überdachten Unterkunft zu suchen.

Geschätzte drei Minuten nachdem wir eine Bleibe gefunden haben und im Zimmer waren, schüttete es aus Kübeln. Nochmal Glück gehabt. Allerdings haben sich einige Mücken das gleiche gedacht und so wurde es mal wieder eine etwas unruhigere Nacht.
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20° | sonnig | km 396

Pamukkale

am 2012-10-30 in Türkei
Unterwegs Richtung Sinterterrassen in Pamukkale stießen wir auf eine Abkürzung. Diese stellte sich allerdings als sehr matschig aufgrund des gestrigen Regens heraus. So passierte es, dass Denis auf einmal Fabis Rücklicht, anstatt seinem Scheinwerfer im Rückspiegel gesehen hat. Nachdem wir unsere Pflicht erfüllt und den Sturz dokumentiert hatten, half Basti und Denis beim Aufheben von Fabis Motorrad. Bis auf das sich das Heck verzogen hatte, ist weiter aber nichts passiert.

Als wir Pamukkale erreicht haben, wechselten wir Motorradkombi gegen Badehose. Die Sinterterrassen waren sehr beeindruckend. Vorallem das blaue, 30° warme Wasser im weißen Naturpool war ein Traum. Glücklicherweise waren auch hier im Verhältnis so gut wie keine Touristen unterwegs.

Um noch ein paar Kilometer auf die Uhr zu kriegen, entschieden wir uns eine Nachtfahrt einzulegen. Wir fanden ein kleines Dorf (Sorgül) mit sehr netten Einwohnern. Während eine Unterkunft für uns organisiert wurde, wurden wir mit Chai Tee aufgewärmt, da die Temperatur auf ca. 8°C gesunken ist. Das Zimmer hatte sogar einen kleinen Holzofen, auf dem wir unser Abendessen machen konnten. Es geht nichts über Nudeln mit Tomatensoße.
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20° | sonnig | km 226

Brennende Steine

am 2012-10-31 in Türkei
Die Abfahrt um 7:30 Uhr war wohl zu früh für Basti, denn beim Versuch sein Motorrad auf den Hauptständer zu stellen, ging scheinbar die Kraft aus und sie wurde auf die Seite gelegt.

Wir haben eine schöne Straße Richtung Meer gefunden, allerdings haben die türkischen Trucker so gut wie jede Kurve geschnitten. Das minderte den Fahrspaß in uneinsichtigen Kuren etwas. Nachdem wir wieder am Wasser waren, gab es erst mal ein vernünftiges Frühstück.

Beim kurzfristig eingeschobenen Sightseeing im Hafen von Olympus bekamen wir einen Tipp von anderen Touris, dass wir uns unbedingt die „brennenden Steine“ anschauen müssen. Also ab auf die Mopeds und weiter. Nach ein wenig umher irren haben wir die Zufahrt gefunden. Leider musste man noch ein paar Meter den Berg rauf, was in der Sonne und in Motorrad Ausrüstung nicht ganz so angenehm war. Die Mühe lohnte sich allerdings, es war ein erstaunlicher Anblick, wenn aus zig verschiedenen Stellen im felsigen Berg kleine Feuer brennen.

Natürlich haben wir bei der Aktion wieder mal zu viel Zeit vertrödelt und mussten bei einsetzender Dämmerung nach einem Zeltplatz suchen.
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24° | sonnig | km 463

Zypern

am 2012-11-01 in Türkei
Nachdem wir noch viel Zeit hatten, bis die Fähre von Antalya ablegen würden, haben wir uns entschieden noch ein altes römisches Aquädukt anzuschauen und im Anschluss eine Runde schwimmen zu gehen. Die Trampelpfade waren zu Ende, aber nachdem wir nicht den gleichen Weg zurück gehen wollten haben wir uns unseren eigenen gesucht. Nach einiger Zeit sind wir auf eine Gruppe Ukrainer gestoßen, die ebenfalls den Weg zurück suchten. Da die ganze Gruppe ein Foto mit uns machen wollte, haben wir natürlich auch eins mit ihnen gebraucht. Als wir endlich den Weg raus gefunden haben, hatten wir sogar noch Zeit eine Runde ins Meer zu springen.

Als nächste Station waren die Wasserfälle vor Antalya angesagt. Auch wenn es insgesamt kein recht großes Gebiet ist, so war das Naturschauspiel doch sehr eindrucksvoll.
Danach galt es noch den Hafen zu finden, an dem die Fähre ablegen würde.

Gegen 15:00 Uhr mussten wir erschreckenderweise feststellen, dass von Antalya um diese Jahreszeit keine Fähre mehr nach Zypern fährt. Ein weiterer Umstand, der für wenig Begeisterung sorge war, dass der Hafen zu dem wir nun mussten 250 km entfernt lag. Somit war klar, dass mindestens die Hälfte der strecke in der Nacht auf türkischen Küstenstraßen stattfinden wird. Nachdem wir nicht herausfinden konnten, wann die Fähre den Hafen verlassen wird, saß uns auch ein wenig Zeitdruck im Nacken.

Solange es noch hell war, war die Straße ein Traum. Wenig Verkehr, bergauf, bergab und eine Menge Kurven. Allerdings haben die letzten drei Punkte bei einsetzender Dunkelheit extrem an Reiz verloren. Gegen 20:00 Uhr sind wir schließlich in Tasucu angekommen, die Fähre war noch im Hafen und sollte diesen erst um 00:00 Uhr verlassen. Somit konnten wir uns in Ruhe um die Tickets kümmern und noch Abend essen gehen.

Als wir an Board gehen durften, fehlte dem Kontrolleur ein weißer Zettel. Keiner von uns wusste wofür dieser sein sollte. Also wieder runter vom Schiff und auf die Suche nach einem Offiziellen der uns diesen geben kann. Nach drei weiteren Passkontrollen kam der (scheinbar) wichtigste Grenzer im Hafen mit seinem Stempel im Halfter am Gürtel und stempelte uns den 5x5cm weißen Zettel ab. Nun durften wir offizielle nach Zypern übersetzten. Was für ein Chaos...

Erleichtert dass wir es noch rechtzeitig auf Zypern schaffen werden, haben wir unsere Schlafsäcke ausgepackt und es uns an Deck gemütlich gemacht. Immerhin hatten wir 8 Stunden Überfahrt vor uns.